Wetter
Wetter-Experte zeigt, wo Hitze heute am schlimmsten ist
Mit bis zu 36 Grad wird der Freitag zum bisher heißesten Tag des Jahres. Meteorologe Konstantin Brandes weiß, wo und wann wir am meisten schwitzen.
Schon vor neun Uhr war die 24-Grad-Marke geknackt – und Österreich heizt sich immer weiter auf. Ein Ex-Tropensturm mit Kern über Deutschland schaufelt sehr heiße Luftmassen in Richtung Alpen. Nach aktuellen Prognosen werden die Quecksilber-Säulen im Land auf bis zu 36 Grad hinauf klettern. Besonders schlimm wird es im Osten rund um die Bundeshauptstadt Wien. Die Details der heutigen Gluthitze – und wie es weitergeht – erklärt UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes im Gespräch mit "Heute":
Brandes: Die Hitze stammt aus dem Südwesten Europas, am Donnerstag hatte es im Süden Frankreichs bereits bis zu 38 Grad, selbiges gilt für Spanien. Diese Hitze bekommt Österreich heute in leicht abgeschwächter Form ab, für bis zu 35 oder 36 Grad reicht es aber auch bei uns.
Brandes: Nein. Dafür bräuchte es eine südliche Strömung, wie sie oft im Frühjahr bei uns auftritt. Mit dieser wird dann der Sand/Staub aus der Sahara über das Mittelmeer bis in den Alpenraum transportiert. Bei einer südwestlichen Höhenströmung wie heute kommt die Luft von der Iberischen Halbinsel, also aus der "falschen" Richtung für Sahara-Staub.
Brandes: Es ist zwar der heißeste Tag des Jahres, die bisherigen 32,9 Grad der Wiener Innenstadt vom 28. Juni sind somit auch definitiv Geschichte, für Allzeit-Rekordwerte reicht es aber nicht. Diese liegen noch um ein ganzes Stück höher: So steht der Julirekord in Wien (Hohe Warte) bei 38,3 Grad, bei 38,0 Grad in Linz und 38,1 Grad in Klagenfurt. Der Österreich-Rekord liegt sogar bei 39,7 Grad in Dellach im Drautal aus dem Jahre 1983.
Brandes: Am heißesten wird es in Wien, Niederösterreich und im Nordburgenland: Heiße Kandidaten für den Titel "Wärmster Ort des Landes" sind daher die Wiener Innenstadt, Langenlebarn im Tullnerfeld oder auch Andau im Seewinkel.
Brandes: Wir rechnen damit, dass um ca. 11 Uhr die 30-Grad-Marke fallen wird. Der Hitzehöhepunkt im Westen ist bedingt durch Quellwolken und Gewitter schon am frühen bis mittleren Nachmittag erreicht, im Osten dagegen erst am späten Nachmittag.
Brandes: Entgegen der landläufigen Meinung gibt es nämlich keine Mittagshitze, die höchsten Temperaturen werden an einem solchen Sommertag nämlich erst zwischen 16 und 18 Uhr gemessen.