Österreich-News

Österreichs Pensionssystem immer stärker unter Druck

Aktuelle Berechnungen zeigen, dass dem Staat bald die nächste Krise droht. Das Pensionssystem dürfte in den kommenden Jahren teurer werden.

Tobias Kurakin
Das österreichische Pensionssystem gerät unter Druck.
Das österreichische Pensionssystem gerät unter Druck.
Frank HOERMANN / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die Teuerungswelle belastet nicht nur die Bevölkerung, sondern auch den Staatshaushalt. Durch die milliardenschweren Hilfspakete ist das Budget trotz abflachender Corona-Krise noch immer stark belastet. In den kommenden Jahren ist vor allem das Thema Pensionen ein weiterer Punkt auf der Agenda.

Pensionsausgaben immer weiter steigend

Lösungen sind noch keine in Sicht. Seit Jahren ist bekannt, dass das Pensionssystem in Österreich bald vor einem Kollaps stehen könnte. Die "Kronen Zeitung" berichtet, dass der Bund im Jahr 2030 19,7 Milliarden Euro für Pensionen ausgeben muss, 2035 sind es schon knapp 29 Milliarden Euro.

Die aktuelle Krise erschwert das Problem zusätzlich. Sozialminister Johannes Rauch meint: "Ich werde mich als Sozialminister weiter dafür einsetzen, dass Personen, die auf das letzte soziale Netz angewiesen sind, sich das Leben leisten können. Die kommende Anpassung der kleinen Pensionen muss die drastischen Preissteigerungen natürlich berücksichtigen, von denen Menschen mit geringem Einkommen besonders betroffen sind".

Anti-Teuerungspaket bringt Mindestpensionisten 1.410 Euro-Entlastung

Aufgrund der Maßnahmen gegen die Teuerung, die den Klimabonus, den Energiekostenausgleich sowie weitere staatliche Vergünstigungen enthalten, sollen Mindestpensionisten laut dem Rauch-Ressort mit 1.410 Euro kurzfristig entlastet werden. Das Budget ist zeitgleich schwer belastet.

Trotz der staatlichen Unterstützungsleistungen schlittern vermehrt Menschen in die Altersarmut – besonders Frauen sind betroffen. So sind mehr als zwei Drittel der armutsbetroffenen Österreicher über 65 Jahren weiblich. Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger fordert daher, dass Kindererziehungszeiten höher zu bewerten sind und auch Elternteilzeit bei der Berechnung der Pension berücksichtigt wird. Weiters sollen Ausbildungszeiten angerechnet und Kindergartenplätze ausgebaut werden.

Dass Frauen im Durchschnitt 39 Prozent weniger Pension bekommen als Männer, stößt Fenninger sauer auf. "Die Vorstellung, Frauen seien auf natürliche Weise besser für Fürsorgearbeit geeignet, sitzt tief im kollektiven Bewusstsein“, so der Volkshilfe-Direktor kritisch.

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen</strong>.&nbsp;Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. <a data-li-document-ref="120034606" href="https://www.heute.at/s/mehrheit-will-spoe-wieder-in-regierung-fpoe-fans-dagegen-120034606">Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.</a>
    03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen. Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.
    Helmut Graf