Wintersport

ÖSV-Klima-Aktivist warnt: Kein Kitzbühel mehr  

ÖSV-Athlet Julian Schütter sieht schwarz für die Zukunft des Skisports. Rennklassiker könnten vom Kalender verschwinden.

Sport Heute
Julian Schütter warnt: "Bald kein Kitzbühel mehr!"
Julian Schütter warnt: "Bald kein Kitzbühel mehr!"
gepa

Oft wird Julian Schütter von Kritikern Doppelmoral vorgeworfen. Einerseits ist er durch seinen Beruf als Skifahrer auf der ganzen Welt unterwegs. Andererseits setzt er sich für das Klima ein. Das hat er auch bei der Ski-WM 2023 in Frankreich gemacht. Aufgrund eines Kreuzbandrisses machte er sich mit Krücken auf den Weg und überreichte der FIS einen offenen Athleten-Brief. Darin zu lesen: Forderungen zu Klimaschutz-Maßnahmen. Damit versuchte der 25-Jährige sich Gehör zu verschaffen. Mit Erfolg: Über 500 Wintersportler unterschrieben seine Petition.

Mittlerweile kennt man den Steirer wohl mehr als Klimaaktivist als als Skifahrer. Er stellt aber gegenüber Laola1 auch klar, dass er sich für das Überleben seiner Sportart einsetzte. Der Schladminger hatte aber zuvor mit Gewissensbissen zu kämpfen: "Ich habe dann sehr mit mir selbst gekämpft, weil ich mein Lebensziel bzw. meinen eigenen ökologischen Fußabdruck vor mir selbst nicht mehr rechtfertigen konnte. Ich war dann schon kurz davor, dass ich meine Karriere deswegen beende."

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    GEPA, Montage "Heute"

    Nach seinem Kreuzbandriss ist er nun wieder am Weg zurück und sein Ziel ist es, im November in Beaver Creek wieder an den Start zu gehen. Dass seine Teamkollegen Vincent Kriechmayr und Co. zurzeit in Südamerika sind und dort die Saisonvorbereitung verbringen ist für Schütter normal. "Wenn ich nicht verletzt wäre, wäre ich sicher mitgeflogen." Auch darum weil es ein "krasser Wettbewerbsnachteil" wäre. 

    Kein Kitzbühel mehr

    Mit Blick auf die Zukunft sagt der Speed-Spezialist: "Prinzipiell wird‘s den Sport schon noch ein paar Jahrzehnte geben. Es werden wahrscheinlich einzelne Strecken wegfallen, die einfach zu niedrig gelegen sind, um Schnee zu produzieren. Da sind leider ein paar Klassiker dabei wie zum Beispiel Kitzbühel." Wenn man noch weiter geht, meint der Steirer, dass es in 20 bis 30 Jahren durch die globale Erhitzung Wassermangel und Hungersnöte geben wird: "Wen interessiert's während einer Hungersnot, wer Ski-Weltmeister wird? Niemanden."

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