Wintersport

Präsidentin verliert Geduld mit ÖSV-Ass

Im Langlauf-Damen-Team hängt der Haussegen schief. Lisa Unterweger fühlt sich benachteiligt, ÖSV-Boss Roswitha Stadlober hat genug.

Erich Elsigan
Nicht einer Meinung: Unterweger (l.) und Stadlober.
Nicht einer Meinung: Unterweger (l.) und Stadlober.
GEPA

Langläuferin Lisa Unterweger wartet in ihrer Karriere noch auf einen Top-15-Rang. Sowohl im Weltcup, als auch bei Weltmeisterschaften. Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Titelkämpfen in Planica (Slo) ging die von einer Krankheit geschwächte 28-Jährige nur über die 30-Kilometer-Distanz an den Start – und gab nach einem Drittel auf.

"Wenn man die WM so knapp vor der Haustüre hat, will man es natürlich probieren", meinte Unterweger.

Die Steirerin fiel im laufenden Winter bereits mit einem anderen Thema auf – und zwar mit Kritik am ÖSV. Im ORF-Interview beklagte Unterweger die ihrer Meinung nach zu zentrale Ausrichtung des Verbandes auf Teresa Stadlober. Brisant, schließlich ist Stadlober-Mutter Roswitha ÖSV-Präsidentin und Vater Alois Langlauf-Spartenleiter. 

1/30
Gehe zur Galerie
    Die größten rot-weiß-roten Ski-Legenden
    Die größten rot-weiß-roten Ski-Legenden
    GEPA

    Bereits im November meinte sie: "In Österreich muss man seinen eigenen Weg gehen. Man muss sich für sich selbst einsetzen, sonst tut es keiner. Man muss mit den Leuten zusammenarbeiten, die an einen glauben und die einem helfen wollen. Ich bin grundsätzlich kein negativer Mensch, sondern sehr positiv, aber die Frage ist, was sieht man hinter dem ÖSV-Langlauf? Sieht man da wirklich alle? Ich glaube es nicht."

    Unterweger trainierte während der WM abseits des Teams, bereitete sich in Klagenfurt mit ihrem Freund Tobias Habenicht vor. "Es gibt schwerwiegende Gründe. Aber es ist ausgemacht, dass man nach der Saison Gespräche führt", antwortete sie auf die Frage nach dem  Warum.

    ÖSV-Präsidentin Stadlober verliert jedenfalls die Geduld mit der Sportlerin. "Eigentlich war ausgemacht, dass wir das nicht über die Medien ausrichten", kritisiert sie die 28-Jährige. "Ich habe kein Verständnis mehr, sie muss den Schritt auf uns zu machen, wenn sie im Team mittrainieren und dabei sein möchte."

    Abschließend macht sie deutlich: "Die Regeln sind klar. Jeder kann sich außerhalb des ÖSVs entwickeln, aber dann halt auf eigene Kosten."

    Mehr zum Thema