Wintersport

ÖSV-Star Nina Ortlieb über Streit von Papa und Ex-Boss

Der Haussegen hängt schief im ÖSV. Ex-Boss Peter Schröcksnadel attackierte Patrick Ortlieb. Jetzt spricht dessen Tochter, ÖSV-Rennläuferin Nina.

Sebastian Klein
Nina und Patrick Ortlieb (r.), im Hintergrund der ehemalige ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel.
Nina und Patrick Ortlieb (r.), im Hintergrund der ehemalige ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel.

Einen Monat vor der Ski-WM in Courchevel / Meribel fliegen im und rund um den ÖSV die Fetzen. Finanzreferent Patrick Ortlieb kritisierte die Zustände im eigenen Verband scharf, sprach vor dem Jahreswechsel klar Versäumnisse der vergangenen Führung an. Sprich: Peter Schröcksnadel.

Der Ex-Boss nahm am Mittwoch im "Kleine"-Interview Stellung, sagte süffisant, Ortlieb solle "zurück in die Küche" des eigenen Betriebs, den er nicht unter Kontrolle habe. Ortlieb wiederum versuchte zu kalmieren, "der weise Alte" habe das Recht seine Meinung zu äußern, so der Ex-Athlet.

Die Fronten sind verhärtet. Das bekommen nicht zuletzt die Athleten zu spüren, die Woche für Woche auf die sportliche Talfahrt angesprochen werden. Aber: Nina Ortlieb fühlt sich nicht angesprochen. Das verrät die Tochter des ÖSV-Funktionärs und ÖSV-Speedläuferin der APA. Kein Wunder: Sie kehrte nach langer Verletzung frisch in den Weltcup zurück und sogleich aufs Stockerl. Damit ist sie auch bei den anstehenden Heimrennen in St. Anton große Hoffnungsträgerin auf eine Spitzenplatzierung.

    Die Verletzten-Liste des Ski-Winters 2022/23
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    Über den Streit zwischen ihrem Vater und dem ehemaligen Verbandsboss sagt die 26-Jährige: "Ich denke, die werden schon wieder zusammenfinden. Wir haben eine gute Stimmung daheim."

    Über die teils scharfe Kritik speziell am Damen-Team des ÖSV sagt sie: "Man darf das nicht persönlich nehmen, muss auf sich schauen. Manchmal geht es in die andere Richtung, wenn geschrieben wird, wie super alles ist, und man selber grad mit sich nicht zufrieden ist."

      Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute. Österreichs größte Ski-Legenden im Ruhestand.
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      Die Kritik des eigenen Vaters interpretiert sie aber anders, als sie in Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde: "Ich kann mich erinnern, dass er sagte, dass man niemande, einen Vorwurf machen darf, dass der Einsatz da ist, dass jeder sein Bestes gibt. Aber dass der Skisport sehr komplex ist und sehr viele Dinge zusammenspielen müssen. In meinen Augen sieht er schon, dass jeder sein Bestes probiert. Aber in seiner Verantwortung liegt es auch, zu versuchen, dass die Spitzenergebnisse da sind. Man sucht Wege, wie man bestmöglich unterstützen kann."

      Wie soll es weitergehen? "Sie versuchen allgemein in der Führungsebene Lösungswege zu finden. Man hat im Sommer die Entscheidungen so getroffen mit der besten Absicht, es braucht eventuell Adaptierungen oder einfach mehr Zeit. Dinge brauchen Entwicklung, man braucht das nötige Glück, das nötige Selbstvertrauen. Man darf nicht gleich nervös werden."

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