Politik

ÖVP-Comeback? So würde Österreich Sonntag wählen

Kanzler-Wechsel, Minister-Rochaden, Chat-Affäre – in Wahlumfragen sank die ÖVP zuletzt kontinuierlich. Nun scheint der Absturz aber gebremst zu sein.

Rene Findenig
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Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) – konnten sie den ÖVP-Absturz bremsen?
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) – konnten sie den ÖVP-Absturz bremsen?
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

In "Heute"-Umfragen zeigte sich über die vergangenen Wochen ein steter Rückgang des Zuspruchs für die einst so starke ÖVP. Die größte Regierungspartei kam in der Sonntagsfrage im Oktober und November nur noch auf 23 Prozent – das war ein Minus von 11 Prozentpunkten im Vergleich zum Juni 2021. Noch schlimmer war der Vergleich mit März 2020: Seit Beginn der Pandemie hatte sich die türkise Wählerschaft in den Umfragen halbiert. Und: Die SPÖ zog mit der ÖVP gleich und sogar leicht vorbei, die ÖVP drängte es immer mehr ins Match um Platz 3 mit den stark aufholenden Freiheitlichen.

Im Dezember zeichnet sich nun ein ÖVP-Comeback ab, besagt eine neue "profil"-Sonntagsfrage vom Meinungsforschungsinstitut Unique Research (800 Befragte, Schwankungsbreite +/- 3,5%). Demnach könnte Neo-Kanzler Karl Nehammer seine Partei stabilisiert haben. SPÖ und ÖVP liegen nun mit je 27 Prozent der Stimmen gleichauf, die SPÖ legt also um zwei und die ÖVP sogar um drei Prozent zu. Überraschend – aber möglicherweise dem Corona-Hardocre-Kurs von Parteichef Herbert Kickl geschuldet – verliert die FPÖ nun drei Prozent und hält bei 17 Prozent.

MFG würde es in Nationalrat schaffen

Verluste gibt es auch für die Grünen mit -2 auf 11 Prozent und für die NEOS mit -1 auf 9 Prozent. Die "Impfgegner-Partei" MFG kann dagegen leicht dazugewinnen (+1%) und schafft es auf 6 Prozent. Damit wäre derzeit sogar ein Einzug in den Nationalrat möglich. ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer liegt dagegen auch bei der Kanzlerfrage an der Spitze, übertrifft mit nun 19 Prozent seinen Vorgänger Alexander Schallenberg um einen Prozentpunkt, ist allerdings weit von einstigen "Traumwerten" eines Sebastian Kurz entfernt.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner würden aktuell, wäre das möglich, 14 Prozent der Befragten direkt zur Kanzlerin wählen, bei FPÖ-Obmann Herbert Kickl wären es 11 Prozent, bei Grünen-Boss Werner Kogler 6 Prozent und bei NEOS-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger 5 Prozent. Und: laut Umfrage wollen 41 Prozent so schnell wie möglich Neuwahlen, 47 Prozent dagegen ein Weiterregieren der aktuellen Regierung, der Rest machte keine Angaben. Skepsis herrscht vor, wenn es nach Corona um ein "Leben ohne Einchränkungen" geht: 27% denken, dass es 2022 soweit ist, 33% 2023 und 30% sogar noch "später".

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