Österreich

Tornado wurde vor Toren Wiens geblitzt

Ein seltener Anblick war am Mittwochabend im Blitzgewitter nahe Wien zu beobachten. Mehrere Zeugen berichten von einem Tornado.

Heute Redaktion
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Es klang am Mittwoch kurios: Wetterdienste warnten davor, dass sich Tornados in Österreich bilden könnten. Lustig darüber machten sich nicht nur Internetnutzer, sondern auch der ein oder andere Wetterexperte. Doch noch in der Nacht auf Donnerstag wurden die Spott-Meldungen und Videos in Windeseile gelöscht, denn mehr und mehr zeichnete sich ein extremes Wetter ab.

Wie nun mehrere Zeugen berichten und ein Screenshot belegt, dürfte sich in der Nähe von Wien tatsächlich ein Tornado gebildet haben. Der riesig aussehende mögliche Tornado habe sich dabei im nordöstlichen Teil vom Wienerwald gebildet. Die Facebook-Seite "Aktuelle Wetterwarnungen für Österreich" postete einen Screenshot aus dem Video und schrieb selbst von einem "wahrscheinlichen Tornado". Der Vorfall wird von den Experten nun untersucht, ein Video soll folgen.

Tornados haben Seltenheitswert

Tornados sind in Österreich eine Seltenheit, für Aufsehen sorgte ein Exemplar Anfang 2018 im Mölltal sowie Mitte 2017 in Schwechat. Der verheerendste dokumentierte Tornado ereignete sich allerdings im Jahr 1916. Am frühen Nachmittag des 10. Juli 1916 bildete sich im Schneeberggebiet eine Gewitterzelle, die sich bald zu einer Superzelle mit ausgeprägter Mesozyklone entwickelte.

Kurz nach 16 Uhr bildete sich eine Trichterwolke aus, der sogenannte Touchdown war bei Dreistetten. Anschließend schwächte sich der Wirbelsturm ab, gewann jedoch, vermutlich durch die Überquerung des aufgeheizten Steinfeldes, wieder an Stärke und zog Richtung Wiener Neustadt, wobei er Bad Fischau passierte.

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Stärkster Tornado in Österreich

Die Bilanz: 32 Tote, 328 Verletzte und eine kaputte Lokomotivfabrik sowie zahlreiche Verwüstungen. Der Tornado gilt noch heute als das verheerendste Wetterereignis in Österreich und als der bisher stärkste Tornado auf österreichischem Boden. Der Tornado liegt auf der Europa-Liste nach der Anzahl der Toten auf Rang 4. (rfi)