Österreich

Offene Fenster: Große Gefahr für kleine Kinder

Heute Redaktion
Teilen
Offene Fenster zählen zu den unterschätzen Gefahren für Kinder.
Offene Fenster zählen zu den unterschätzen Gefahren für Kinder.
Bild: Sabine Hertel (Symbolbild)

Ein offenes Fenster ist eine unterschätzte Gefahr: Erst im August fiel in St. Pölten ein Kleinkind aus dem Fenster und blieb schwer verletzt liegen. Aktuell endete ein Sturz eines Buben tödlich.

Kleine Kinderhände sind flink, einmal nicht hingeschaut und schon ist ein Fenster offen. Der Blick ins Freie ist für Kleinkinder verlockend. Noch leichter zu Stürzen kommt es, wenn das Fenster schon offen steht.

Fensterstürze zählen zu den schwersten Unfällen bei Kleinkindern. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) appelliert einmal mehr an Eltern und Aufsichtspersonen, in Haushalten mit Kindern Vorkehrungen zu treffen. Aus aktuellem Anlass, wird eindringlich auf die unterschätzte Gefahr hingewiesen.

Ein Bub (5) aus Wien stürzte aus dem Fenster und starb. Im Sommer war in St. Pölten ein Zweijähriger aus dem Fenster gestürzt. Er erlitt schwere Verletzungen. „Die Folgen sind schwerwiegend und reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen an Kopf und Wirbelsäule", erklärt KFV-Sprecherin Dr. Johanna Trauner-Karner.

KFV-Sicherheitstipps gegen Fensterstürze:
Lassen Sie Kinder beim Lüften eines Raumes nie aus den Augen und nehmen Sie sie mit in einen Nebenraum, wenn sie den Raum verlassen!
Statten Sie Fenster und Balkontüren mit versperrbaren Fenstersicherungen aus!
Fenstersicherungen können nachträglich an Fenstern angebracht werden!
Stellen Sie keine Sessel, Tische, etc. in die Nähe von Fenstern oder Balkontüren – Kinder nutzen Sie geschickt als Kletterhilfen!
Vergessen Sie beim Fenster reinigen nicht darauf, Ihr Kind von offenen Fenstern fernzuhalten. Ein kleiner Moment reicht oft aus, dass ein Kind zum Fenster hinaufsteigt!
Keine Anreize auf Fensterbretter oder Balkonbrüstungen ablegen!
Achten Sie drauf, dass Fenstersicherungen dem Alter ihres Kindes angemessen sind.

Jährlich ereignen sich über 20 Fensterstürze - zwei bis fünf Kinder sterben an den folgen der Unfälle. Erhöhtes Risiko herrscht bei Kleinkindern zwischen zwei und vier Jahre.

Das KFV empfiehlt den unbedingten nachträglichen Einbau von versperrbaren Fenstergriffen (als erste Wahl) und von Kindersicherungen bei Fenstern. Fenstersicherungen sollten grundsätzlich verschraubt und am oberen Ende der Fenster – also außerhalb der Reichweite von Kindern – montiert werden. Diese gesicherten Fenster können dann nicht weiter als zehn Zentimeter geöffnet werden und sollen auch verhindern, dass Kinder ihre Finger dort einklemmen. (hot)