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Öffentliche Gehirnwäsche im Gemeindebau gefällig?

Heute Redaktion
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"Waschsalon Entropy" mit Gehirscarnner, Eye-Tracking-Brille und Co. Es erwartet Sie eine Nacht im Schleudergang.
"Waschsalon Entropy" mit Gehirscarnner, Eye-Tracking-Brille und Co. Es erwartet Sie eine Nacht im Schleudergang.
Bild: Nick Magafas

Waschen, schleudern, trocknen – und echte Götter in Weiß sind im Wiener Waschsalon auch dabei! Keine Angst: Auf Softies wartet Weichspüler in Form von Wodkaspritzen.

Sind sie pflegeleicht? Dann lassen Sie sich das Gehirn waschen. Und schleudern und weichspülen und trocknen. Möglich ist das ab heute im "Waschsalon Entropy" im Wiener Matteottihof – und ja, echte (und falsche) Ärzte sorgen dafür, dass dabei auch nichts "eingeht".

Fünf Waschgänge mit Soundkulisse – und Wodkaspritze!

Nach der Aufnahme werden die "Patienten" stilcht aufgerufen und in diverse Waschkabinen geführt, dringend empfohlen wird ein Termin im Gehirnscanner! Rauf auf die Bahre, rein in die Riesenwaschmaschine – zur Auswahl stehen fünf Gänge mit individueller Soundkulisse. Via Mini-Bildschirm dürfen die Gehirnströme mitverfolgt werden, für Hypchonder stehen Weichspüler im Form von Wodkaspritzen bereit.

Installation als kommunaler Selbstreinigungsservice

Die von Regisser und Künstler Thomas Jelinek kreierte „Waschsalon Entropy" (eine Station des groß angelegten Entropie-Projekts, das u. a. bei der Ars Electronica, der Transmediale Berlin oder den Wiener Musiktheatertagen Station machte) im Sinne eines kommunalen Selbstreinigungsservice bietet u.a. auch Gruppentherapien und die Anpassung von Eye-Tracking-Brillen. Für musikalische Untermalung sorgt Komponist und Turntablist Jorge Sánchez-Chiong.

"Opera of Entropy": Kostprobe aus dem Entropie-Projekt

Waschgang dauert ca. 60 Minuten

Die Besucher tauchen für etwa eine Stunde in kleinen Gruppen in einen individuellen Waschgang ein und erkunden eine Reihe mikroperformativer medialer und musikalischer Installationen. Aus den Einzelelementen setzt sich Stück für Stück ein Gesamtraum klinischer Selbstanalyse zusammen. Hier überlagern sich Musik, Sounds, technische Versuchsabläufe und Stimmen aus Erforschungsprozessen der menschlichen Spezies. Klingt nach dytsopischer Science-Fiction? Ist es irgendwie auch – und trotzdem real.

Weitere Mitwirkende der performativen Installation sind u.a.: Neurologe Dr. Stefan Glasauer (Uni München), Clemens Ptacek ("Ingenieur auf Abwegen, Bewusstseinsforscher und Verfechter der direkten Erfahrung") und diverse Künstler

Bitte buchen Sie Ihr Ticket für eine der Einlasszeiten um 20 Uhr, 20.30 Uhr, 21 Uhr oder 21.30 Uhr. Da das Kontingent pro Einlasszeit begrenzt ist, empfiehlt es sich, bereits vorab ein Ticket HIER zu sichern.