Ukraine

"Office Ukraine" nimmt geflüchtete Künstler auf

Drei österreichische Kunstinstitutionen haben innerhalb weniger Tage das Projekt "Office Ukraine" gestartet. Sie wollen Leben und Kunst retten. 

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Im Museumsquartier befindet sich der "Freiraum Ukraine".
Im Museumsquartier befindet sich der "Freiraum Ukraine".
Denise Auer

Zwei Monate nach Kriegsbeginn zählt das "Office Ukraine – Shelter for Ukrainian Artists" mehr als 300 geflüchtete Künstler die versorgt, betreut und vernetzt werden. Neben den Grundbedürfnissen und der Erstversorgung gilt es eine Möglichkeit zu bieten wie Künstler und Kunstschaffende weiterarbeiten können. Trotz Traumata und Flucht. Oder "durch" Traumata und Flucht.

Akt der Solidarität

Als bekannt wurde, dass sich viele Künstler unter den ukrainischen Flüchtigen befinden, wurden "tranzit.org" in Wien, <rotor> in Graz sowie das "Künstlerhaus Büchsenhausen" in Innsbruck aktiv. Kultur- und Außenministerium unterstützen die Pläne tatkräftig und es entstand in rekordverdächtiger Zeit das "Office Ukraine". Man bemüht sich nicht ohne Grund um diese spezifische Gruppe. 

"Die Wahrnehmung des Kriegsgeschehens darf nicht vergessen werden."

"Die Idee war, dass man den geflohenen Künstlerinnen und Künstlern auf Augenhöhe begegnet, dass man für sie Ansprechpartner findet und der Einstieg hier schneller passiert", erklärte Margarethe Makovec von <rotor>. Ein wichtiger Punkt: Traumata-Bewältigung. Man bietet den Künstlern eine leere Leinwand, ein Mikrofon, ein leeres Blatt Papier, eine Kamera, einen Stift oder einen Pinsel. Man bietet die Möglichkeit zu reflektieren. Hier können und dürfen die Künstler ihre Wahrnehmungen verarbeiten und ausdrücken. Was daraus entsteht könnte über die Grenzen verbinden, erinnern und in der Zukunft ermahnen. 

Kunst und Kultur Österreich

"Die ukrainische Bevölkerung erfährt aktuell eine in Europa schon lange nicht mehr dagewesene militärische Aggression – einen massiven Bruch des Völkerrechts gegenüber einem souveränen Staat. Mit den Ukrainerinnen und Ukrainern verbindet uns mehr als eine räumliche Nähe. Wir teilen demokratische Grundwerte, von der persönlichen Freiheit und der Meinungsäußerungsfreiheit bis zur Freiheit der Kunst." So das offizielle Statement von Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.

300.000 Euro an Fördermitteln

Wir waren wirklich beeindruckt wie schnell diese vom Staat unabhängigen Kunstinstitutionen ihre Hilfsleistungen begonnen haben", sagte Andrea Křístek Kozárová, Präsidentin der International Association of Art (IAA) Europe. Es gibt in Bratislava nichts Vergleichbares. Das österreichische Kulturressort stellt ukrainischen Künstlern, Fördermittel in Höhe von 300.000 Euro für Arbeitsstipendien und Projekten zu Verfügung.

Wien, Innsbruck und Graz

Zurzeit befinden sich die Künstler und Kunstschaffenden aus der Ukraine in Büros in Wien, Innsbruck und Graz. Teilweise kamen sie mit der Familie an und so sind in Summe rund 700 Menschen bei "Office Ukraine". Man ist weiterhin auf der Suche nach Wohnraum, so Mitarbeiterin Susanne Jäger. Am Dienstagabend gab es ein informelles Treffen mit rund 100 Menschen aus der Ukraine im Museumsquartier. Behandelt wurden die Themen Wohnraum und Stipendien. Kuratorin Hedwig Saxenhuber lud die Ukrainer zudem ein, sich aktiv in den "Freiraum Ukraine" im Museumsquartier, einzubringen, der seit dieser Woche Screenings und Präsentationen zeigt. Ab dem 6. Mai ist das ukrainische Kunstprojekt "Die Düfte der Erde" zu sehen und es folgen noch weitere Ausstellungen von Künstlern bis zum 6.Juni.

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    Fahrer Vasili, Marktchefin Holzer und Fahrerin Antonia (v.li.) am Wiener Ostermarkt.
    Fahrer Vasili, Marktchefin Holzer und Fahrerin Antonia (v.li.) am Wiener Ostermarkt.
    Denise Auer
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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk