Österreich

Öffis zahlen Mann 1.500 Schadenersatz

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Die Wiener Linien haben erneut einen Prozess wegen Altersdiskriminierung verloren. Ein Mann klagte, weil die Altersgrenzen bei Seniorenjahreskarten für Frauen (ab 60) und Männern (ab 65) unterschiedlich waren. Er bekam 1.500 Euro Schadenersatz. Doch für Betroffene läuft die Zeit.

Die Wiener Linien haben erneut einen Prozess wegen Altersdiskriminierung verloren. Ein Mann klagte, weil die Altersgrenzen bei Seniorenjahreskarten für Frauen (ab 60) und Männern (ab 65) unterschiedlich waren. Er bekam 1.500 Euro Schadenersatz.
Grund der Beschwerde des Mannes waren die unterschiedlichen Preise für Seniorenkarten. Sie wurden für Frauen zum Halbpreis angeboten. Im Dezember 2010 hat der Verfassungsgerichtshof diese Art der Diskriminierung von Männern für gleichheitswidrig erklärt.
Das Bezirksgericht Innere Stadt gab dem Mann recht und mit dem Urteil vom 8. November 2012 wurde ihm der Betrag zugesprochen, den er mehr bezahlen musste als gleichaltrige Frauen (EUR 440) sowie die vom Kläger verlangte Entschädigung für die erlittene Diskriminierung in der Höhe von 1.500 Euro zuzüglich Zinsen. Insgesamt müssen die Wiener Linien in diesem Fall laut Anwalt Helmut Graupner für Schadenersatz und Verfahrenskosten über 3.000 Euro bezahlen.



Altersdikskriminierung beseitigt

Prinzipiell können erfolgte Zahlungen nur bis zu drei Jahre rückgefordert werden. Schadenersatz für die Diskriminierung kann bis zum 1. Jänner 2015 gefordert werden“, sagte Graupner. Er empfehle Betroffenen deshalb „möglichst rasch Klage einzubringen“.
Seit 1. Jänner dieses Jahres stellt sich das Problem der Altersdiskriminierung bei den Seniorenkarten der Wiener Linien nicht mehr: Mit Jahresbeginn 2012 gilt für Männer und Frauen dasselbe Anspruchsalter.