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Offizier plante Terror-Anschlag mit Wiener Waffe

Ein deutscher Offizier steht im Verdacht einen Anschlag geplant zu haben. Die Waffe versteckte er über einen Monat auf dem Flughafen Schwechat.

Heute Redaktion
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Ein deutscher Offizier wurde wegen Terrorverdachts festgenommen
Ein deutscher Offizier wurde wegen Terrorverdachts festgenommen
Bild: Imago Stock&people

Ein 28-jähriger Bundeswehr-Offizier hat sich offenbar unter einer falschen Identität als Asylbewerber aus Syrien registrieren lassen. Dann soll er sich illegal eine Pistole beschafft haben.

Er soll unter Terrorverdacht stehen und wurde von der Exekutive festgenommen.

Laut den Informationen der "Welt" hat sich der Oberleutnant, der in Illkrich (Frankreich) stationiert ist, Ende 2015 als syrischer Flüchtling registrieren lassen. Anfang Jänner stellte er dann einen Asylantrag, der auch genehmigt wurde.

Kein Arabisch gesprochen

Offenbar fiel bei der Registrierung seine deutsche Herkunft nicht auf. Die Tatsache, dass der Mann kein Wort Arabisch sprach, sondern lediglich französisch, dürfte die Behörden auch nicht stutzig gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Deutschen nun wegen Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Waffe in Wien aufgefallen

Die illegal besorgte Waffe, eine Pistole Kaliber 7,65 mm, war am Flughafen Wien bei Kontrollen aufgefallen. Der Mann soll die geladene Schusswaffe im Januar auf einer Toilette in einem Putzschacht versteckt haben. Als er sie einen Monat später dann wieder abholen wollte, wurde er über einen Überwachungsmonitor von einem Flughafenmitarbeiter zufällig beobachtet. Der Mann schlug Alarm, der Verdächtige wurde vorübergehend festgenommen.

90 Polizisten untersuchten am Mittwoch insgesamt 16 Objekte in Deutschland, Frankreich und auch Österreich. In Wien wurde die Wohnung eines Bekannten durchsucht. Dabei wurden einige Gegenstände angeblich sichergestellt. Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main wird der Mann aus Wien aber nur als Zeuge geführt.

Wie die "Welt" berichtet, könnte der Mann geplant haben, mit der Schusswaffe einen Anschlag zu begehen und die Spur in Richtung Asylwerber lenken.

Zweiter Verdächtiger festgenommen

Neben dem Offizier wurde von der Polizei noch eine weitere Person festgenommen. Es handelt sich um einen Studenten, der wie der Oberleutnant, aus Offenbach stammt. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft geht es um "mögliche Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und um Sprengstoff".

Die Ermittler wurden auf den Studenten aufmerksam, als sie die Sprachnachrichten des Soldaten-Handys auswerteten. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten schließlich Waffen und Sprengstoff.

Der Oberleutnant und der Student werden noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. (wil/lie/mah)