Politik

ÖH will Studenten in Uniform aus Uni verbannen

Heute Redaktion
Teilen

Im Kampf gegen Rechtsextremismus fordert die ÖH Uni Wien das Aus für das Tragen des Couleur auf Universitätsboden. Der ÖCV - Österreichs größter Studenten- und Akademikerverband wehrt sich gegen diese Pläne.

Im Kampf gegen Rechtsextremismus fordert die ÖH Uni Wien das Aus für das Tragen des Couleur (Band und Mütze in den Verbindungsfarben) auf Universitätsboden. Der Cartellverband (ÖCV) - Österreichs größter Studenten- und Akademikerverband wehrt sich vehement gegen diese Pläne.

Einen entsprechenden Beschluss fasste die ÖH am Freitag bei der Sitzung der Uni-Vertretung. Außerdem soll der "Burschibummel", das wöchentliche Zusammentreffen von Burschenschaftern an der bzw. vor der Uni, untersagt werden. Außerdem verlangen die Studentenvertreter, dass die Uni "öffentlich wirksam ein klares Statement gegen rechtsextremes und deutschnationales Gedankengut, den wöchentlichen 'Burschibummel' sowie den Akademikerball" abgibt.

Kritik vom ÖCV

ÖCV-Präsident Lorenz Stöckl protestiert gegen die Pläne der ÖH, Mitglieder von Studentenorgansiationen das Tragen ihrer Uniform im Gelände der Unis zu verbieten: Der Beschluss ziele zwar primär auf die Burschenschafter ab - gleichzeitig werde aber bewusst in Kauf genommen, dass katholische Verbindungen mitgetroffen werden. Damit würde "entscheidend in die persönlichen Rechte vieler Studenten eingegriffen".

Und Stöckl wettert gegen die ÖH: "Der ÖCV soll mundtot gemacht werden! Dazu reicht anscheinend schon seine bürgerlich-christliche Ausrichtung. Damit beweist der linke ÖH-Vorsitz seine Intoleranz anderen Meinungen gegenüber."

Extremistisches Gedankengut lehne der ÖCV entschieden ab, so Stöckl weiter. Unter den Opfern des Nationalsozialismus würden sich zahlreiche Angehörige des CV befinden. "Viele waren in Widerstandsgruppen aktiv und sind für Österreichs Freiheit gestorben", erklärt Stöckl.

Stöckl warnt: "Es ist alarmierend, dass die ÖH Uni Wien sich solcher ideologisch-autoritärer Mittel bedient. Toleranz bedeutet auch andere Meinungen zuzulassen - das fällt der Wiener ÖH-Spitze anscheinend schwer!"