Österreich

Ohne Wimperntusche

Schwule, so hat man den Eindruck, gibt es wie Sand am Meer. Aber wo sind, bitte, die Frauen, die Frauen lieben?

Heute Redaktion
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Muss man sich dafür genieren, lesbisch zu sein, oder haben Frauen von Natur aus nicht so den Drang, ihre sexuellen Neigungen hinauszuschreien? Christine Hödl, , hat von Anfang an kein Geheimnis daraus gemacht, dass ihre Familie aus zwei Frauen und einer kleinen Tochter besteht. Unaufgeregt erzählte sie davon. Als wäre das die normalste Sache der Welt und eigentlich gar nicht der Rede wert.

Im Unterschied zu ihrem männlichen Glamour-Pendant Conchita Wurst, die keine Gelegenheit ausließ, mit "ihrem" Anderssein Werbung in eigener Sache zu machen, inszenierte sich Christine Hödl nicht als lesbisches Goldkehlchen. Ja, war schon lustig, die exaltierte Frau Wurst, aber am Schluss auch ein bisschen nervig. Schöne Beine und Bart reichten dann eben doch nicht aus.

Gänsehaut machte uns nämlich die unscheinbare Kindergärtnerin aus Wien, die weder Minirock noch Wimperntusche trug. Sie sang einfach. Fantastisch. Dass sie lesbisch ist, war uns in diesem Moment egal. Oder hatten wir es sogar vergessen?

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