Niederösterreich
Ohrenbetäubend! Stadt Bruck fordert Nachtflug-Verbot
Die Einwohner von Bruck/Leitha sind Fluglärm ja grundsätzlich gewöhnt, die Stadt fordert nun aber erneut ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Rund 20 Kilometer sind die Stadt Bruck an der Leitha und der größte österreichische Flughafen Wien-Schwechat voneinander entfernt. Dass die Gemeinde direkt unter der Einflugschneise vieler Airbusse, die tagtäglich am Airport landen und abheben liegt, führt zu einem erhöhten Lärmpegel.
Seit Jahren quält der Fluglärm die Brucker auch bei Nacht, im Zuge des verminderten Flugverkehrs zu Beginn der Corona-Pandemie gab es kurzfristige Verbesserungen, nun führt der Lärmpegel aber wieder vermehrt zu schlaflosen Nächten.
22 bis 6 Uhr
SPÖ-Bürgermeister von Bruck, Gerhard Weil und SP-Stadtrat Josef Newertal fordern deshalb ein Nachtflugverbot. Zumindest die Bewegungen direkt über dem Stadtgebiet sollten von 22 bis 6 Uhr untersagt sein, bekräftigen die beiden Lokalpolitiker. Bisher seien nämlich keine "Maßnahmen zur Reduktion der Anflüge direkt über die Stadt Bruck und Wilfleinsdorf" gesetzt worden.
"Uns ist die Nachtruhe der Brucker*Innen und Wilfleinsdorfer*Innen ein wichtiges Anliegen", so die beiden. Unterstützt werden die beiden mit ihrer Forderung vom Stadtberater Hermann Ferschitz.
"Gerade in den Sommermonaten würden viele Bürger*Innen bei offenen Fenstern schlafen und von den lärmenden Maschinen gestört", so Weil. Auch eine behördliche Vorschreibung des Nachtflugverbots wird verlangt.
Was bisher geschah ...
Zur Vorgeschichte: Bereits seit Jahren fordern Bürgerinitiativen ein Nachtflugverbot im Bereich des Flughafen Wien-Schwechat. Man würde um den Schlaf gebracht, so der O-Ton. Begrenzt sind die Flugbewegungen bei Nacht bereits seit Jahren: Rund 4.700 Bewegungen sind zwischen 23.30 Uhr abends und 5 Uhr morgens erlaubt, sprich etwa zwölf Landungen und Starts pro Nacht.
Dialoge gibt es ebenfalls bereits seit Jahren. In einem Forum, an dem Bürgerinitiativen, Gemeinden, das Land sowie auch die Austro Control und der Flughafen teilnehmen, wird immer wieder über die Auswirkungen des Fluglärms für Anrainer diskutiert. Mehrere Millionen Euro wurden deshalb bereits in Lärmschutzmaßnahmen investiert.
