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Studentin auf der Straße belästigt und geohrfeigt

Heute Redaktion
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Erst pfiff ihr der Mann noch nach, dann schlug er zu. Die brutale Attacke auf eine 22-Jährige hat in ganz Frankreich einen Sturm der Entrüstung losgetreten.

Eine junge Französin fordert, dass endlich rigoros gegen sexuelle Belästigung vorgegangen wird, nachdem sie Opfer einer gewalttätigen Attacke vor einem Pariser Café geworden ist.

Die wilden Szenen, die am vergangenen Dienstag von einer Überwachungskamera im Schanigarten aufgezeichnet wurden, haben sich in Frankreich wie ein Lauffeuer verbreitet und eine hitzige Debatte ausgelöst.

Die Studentin Marie Laguerre (22, im roten Kleid) wurde auf dem abendlichen Heimweg von einem bärtigen Unbekannten auf der Straße angesprochen. Der Mann hätte, ihrer Aussage zufolge, "anstößige Geräusche und Kommentare" von sich gegeben und ihr hinterher gepfiffen.

"Er war nicht der Erste, der mich auf diese Weise gedemütigt hat, als habe ich ihm gesagt, er solle die Klappe halten", erzählt die Französin: "Ich dachte nicht einmal, dass er mich gehört hat."

"Ich habe blanken Hass gefühlt"

Hatte er. Was dann folgte, ist kaum fassbar. Der Rüpel griff sich einen Aschenbecher von einem der Tische des Schanigartens und schleuderte ihn der jungen Frau quer durch denselben hinterher.

Getroffen wurde glücklicherweise niemand.

Erschrocken und verärgert entbrannte ein Wortgefecht zwischen dem Angreifer und seinem Opfer. "Ich habe blanken Hass gefühlt", erinnert sich Laguerre im Interview mit "Le Parisien": "Ich habe mich geweigert nachzugeben, es war erniedrigend. [...] Ich habe ihm direkt in die Augen gesehen, und mich nie dafür entschuldigt."

Schneller als die taffe Studentin reagieren konnte, hatte ihr der Mann eine so heftige Ohrfeige verpasst, dass sie einen Schritt zur Seite geschleudert wurde. "Ich fühlte Schmerz, aber es ist so schnell gegangen, dass ich es anfangs gar nicht realisiert habe", so die Französin, die von der Attacke eine Schwellung im Bereich der Wangenknochen davongetragen hatte.

Sexuelle Belästigung: Alltag der Französinnen?

Im selben Moment springen einige Lokalgäste auf, um den Angreifer zur Rede zu stellen. Nachdem die Aufnahmen in Frankreich viral gingen, entlud sich der Zorn der User aber nicht nur gegen den Brutalo, sondern auch gegen die Zeugen. Sie hätten mehr tun müssen, so der Tenor. "Alles ging so schnell und sie hatten gar keine Zeit, die Situation verstehen zu können", stellt sich die 22-Jährige aber schützend dazwischen und appelliert an die Netzgemeinde: "Der Angreifer war gefährlich. Nach der Attacke, bin ich zurückgekommen und die Zeugen waren sehr hilfsbereit. Bitte lyncht sie nicht."

Stattdessen fordert sie ein Umdenken in der französischen Gesellschaft. "Das ist ein inakzeptables Verhalten. Es passiert jeden Tag, überall und ich kenne keine Frau, die nicht eine ähnliche Geschichte erzählen könnte", prangert Laguerre öffentlich an. "Ich habe es leid, mich auf der Straße unsicher zu fühlen. Die Dinge müssen sich ändern, und sie müssen sich jetzt ändern."

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