Achtung! Grillkohle teils aus Tropenholz

Ob mit Grillkohle und -briketts auch billiges Tropenholz verheizt wird, prüfte der Konsumentenschutz nach. Das Ergebnis ist vernichtend.

Heute Redaktion
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Die Gütesiegel bei Grillkohle garantieren also Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, unabhängige Kontrollen und damit den Schutz von Tropenwäldern. Symbol.
Die Gütesiegel bei Grillkohle garantieren also Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, unabhängige Kontrollen und damit den Schutz von Tropenwäldern. Symbol.
Bild: iStock

Lediglich auf fünf Produkten sind die international anerkannten FSC- und PEFC-Gütesiegel zu finden.

Der TÜV ist ein Hinweis, dass ein Mindeststandard hinsichtlich Qualität und Umweltbelastung eingehalten wird. So darf die mit dem DIN-Prüfzeichen gekennzeichnete Kohle nicht aus alten Möbeln oder ähnlichem hergestellt werden und enthält keine Rückstände von Holzschutzmitteln, Lacken oder sonstigen Fremdstoffen.

Sie wird aus unbehandeltem Holz hergestellt und dabei wird auf Beimischungen wie Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe verzichtet. Das "Plus" im DIN Plus steht für besonders geringen Aschegehalt und besonders hohen Kohlenstoffgehalt.

Die Gütesiegel bei Grillkohle garantieren also Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, unabhängige Kontrollen und damit den Schutz von Tropenwäldern.

Der Kaufpreis pro Kilo bei zertifizierten Produkten bewegt sich zwischen 1,20 – 2,33 Euro und liegt damit nur etwas über der konventionellen Ware.

Nur auf sechs Produkten war das Produktionsland der Holzkohle bzw. –briketts genannt. Nur bei vier Produkten wurde die verarbeitete Holzart erwähnt. Der Vermerk "kein Tropenholz" wurde ebenfalls nur bei vier Verpackungen gefunden.

"Mineralischer Ursprung" weist auf Braunkohle hin

Auch der Hinweis auf "mineralischen Ursprung" war auf einer Packung zu finden. Dahinter steckt in der Regel Braunkohle. Für deren Abbau werden (zum Beispiel im Nordosten Deutschlands) bis heute ganze Landstriche abgebaggert und Orte umgesiedelt.

Bei der Verbrennung von Braunkohle entstehen außerdem besonders viel Kohlenstoffdioxid sowie Schwefeldioxid.

Ökologische Alternativen

Wer in puncto Tropenholz kein Risiko eingehen möchte, kann auch auf nachhaltige Alternativen zurückgreifen, die ebenfalls im AK-Test zu finden sind. Dazu gehört z.B. Kohle aus Kokosnussschalen.

Sie ist ein reines Abfallprodukt, für das kein Baum gerodet werden muss. Zudem hat sie einen dreimal höheren Brennwert als Holzkohle, eine geringere Rauchentwicklung und verbrennt mit lediglich 2 Prozent Restasche.

Auch Bambuskohle ist eine Alternative: Bambus wächst sehr schnell, verholzt schon nach drei Jahren und ist ein nachwachsender Rohstoff.

Kohle aus Olivenöl

Eine andere spannende Alternative kommt von der Firma OlioBric, die Kohle aus Abfällen der Olivenölpressung herstellt.

Diese Briketts aus Kernen, Schalen, Fruchtfleischresten usw. vermeiden nicht nur Müll, sondern bestehen zu 100 % aus recyceltem Material und sind komplett CO2-neutral.

Österreichische Kohle ab Hof

Wer regionale Produktion schätzt, kann bei einem der acht Köhler in Österreich seine Kohle ab Hof kaufen. Unter www.holzkohle.at gibt es Informationen und Preise.

Solargriller

Solargriller stellen eine weitere, sehr ökologische Alternative dar, ie gänzlich auf die Verwendung von Kohle, Strom oder Gas verzichten kann. Der Kaufpreis liegt allerdings bei rund 450 Euro. (ib)

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