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Ölkonzerne gegen Trump und für Klimaschutz

US-Präsident Donald Trump will aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen, doch er bekommt immer mehr - höchst unerwarteten - Widerstand.

Heute Redaktion
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Eine Ölraffinerie in El Dorado, US-Bundesstaat Kansas.
Eine Ölraffinerie in El Dorado, US-Bundesstaat Kansas.
Bild: Keystone/AP/Charlie Riedel

Im Wahlkampf hatte Donald Trump noch angekündigt, mit den USA das Abkommen zur Reduktion der Erderwärmung verlassen zu wollen. Er plant zwar, diesen Schritt tatsächlich zu vollziehen, doch es formt sich eine Allianz dagegen, mit der so niemand gerechnet hätte.

Zahlreiche Öl-, Gas- und Kohleproduzenten, darunter Exxon, Shell und BP, wollen dabei bleiben – so wie auch Trumps Tochter Ivanka, ihr Ehemann und Präsidentenberater Jared Kushner sowie Außenminister Rex Tillerson.

Ob deren Bestreben jedoch rein von Umweltschutzgedanken getrieben ist, darf bezweifelt werden. Vielmehr stehen wirtschaftliche Interessen dahinter, wie ein Statement von Cheniere Energy zeigt. Das Unternehmen exportiert flüssiges Erdgas und ist seit Montag ebenfalls Teil der Allianz.

Mehr Absatz

"Heimische Energieunternehmen sind in einer besseren Position für den globalen Wettbewerb, wenn die USA Teil des Pariser Abkommens bleiben", schreibt Cheniere. Das Abkommen sei "ein nützliches Instrument, um die Nachfrage nach Amerikas Energiequellen zu fördern und das kontinuierliche Wachstum der amerikanischen Industrie zu unterstützen."

Kohleproduzent Cloud Peak Energy hingegen nutzt die Mitgliedschaft im Pariser Abkommen dafür, um für neue Technologien wie unterirdische Kohlendioxidspeicherung und Effizienzsteigerungen zu werben. Man erhofft sich damit wieder mehr Absatz von Kohle.

Noch hat Trump zwei mächtige Verbündete auf seiner Seite: Berater Steve Bannon und Scott Pruitt, Chef der Umweltschutzbehörde EPA, sind ebenfalls für einen Ausstieg. Doch der Widerstand dagegen wird größer – und mit Trumps Tochter Ivanka haben die Klimaschutzbefürworter wohl noch ein Ass im Ärmel. (jm)