Wirtschaft

Ölpreis stieg 2011 massiv an

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:38

Öl verteuerte sich 2011 massiv: Der Durchschnittpreis für ein Barrel der Nordseeölsorte Brent erreichte einen Rekordwert von 111 Dollar (+41 Prozent gegenüber 2010). Auch in Euro gab es einen Höchstwert von 80 Euro je Fass (159 Liter), so der ARBÖ.

Die größten Gefahren für die Spritpreise in Europa - und damit auch für das Wirtschaftswachstum - gingen nicht nur von Krisenherden wie etwa jetzt dem Iran aus, sondern zusätzlich noch vom geschwächten Euro.

Der VCÖ sieht Österreich auf steigende Ölpreise "nicht optimal vorbereitet", das Öffentliche Verkehrsnetz weise zu große Lücken auf. Laut ARBÖ würde ein weiter schwacher Euro mit einem Kurs zum Dollar von derzeit 1,2935 oder einem weiteren Rückgang auf 1,20, Öl für den Euro-Raum automatisch um weitere 8 bis 15 Prozent verteuern, selbst wenn der Dollar-Preis unverändert bliebe.

"Hausgemachte Teuerung"

"Hände weg also von allen hausgemachten Teuerungen bei Sprit", warnt der Autofahrerclub. Der starke Euro habe sowohl im Vorjahr (1,3911) als auch 2008 (1,4724) "noch die ärgsten Auswirkungen auf den europäischen Raum" abfedern können.

Mit dem neuen Höchststand von durchschnittlich 111 Dollar bzw. 80 Euro sei 2011 auch "das legendäre Horrorjahr 2008 weitaus übertroffen" worden. Damals kostete ein Barrel Brent im Durchschnitt 99 Dollar bzw. 66 Euro.

Preis hat sich vervierfacht

Im Vergleich zum Jahr 2002 hat sich der Brentpreis in Dollar mehr als vervierfacht, er betrug vor einem Jahrzehnt lediglich 25 Dollar je Fass. In Euro lag der Preis im Jahr 2002 - basierend auf einem Euro-Dollar-Kurs von 0,9438 - bei durchschnittlich 27 Euro.

"Zeit des billigen Sprits vorbei"

"Die Zeit des billigen Erdöls ist vorbei", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen in einer Pressemitteilung. "Ein weiterer Anstieg der Ölpreise kommt in Zukunft wie das Amen im Gebet". Einerseits sei die Ölförderung aufwändiger und damit teurer geworden, zudem sei zu zu befürchten, dass der Euro gegenüber dem Dollar an Stärke verliere.

Weiterhin hohe Nachfrage

Auch die weiterhin steigende Öl-Nachfrage von China und Indien drehe die Preisspirale nach oben. Die Abhängigkeit des Verkehrs vom Erdöl sei für Wirtschaft und private Haushalte ein großes Problem. In den kommenden Jahren würden Staaten einen Wettbewerbsvorteil haben, die durch ein dichtes Öffentliches Verkehrsnetz in ihrer Mobilität und im Gütertransport unabhängiger vom Erdöl seien.

APA/red.

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