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Olympiasieger droht nach Kapitol-Sturm lange Haft
Schwimm-Olympiasieger Klete Keller wurde beim Sturm auf das Kapitol identifiziert. Jetzt droht ihm eine mehrjährige Haft – er entschuldigt sich.
Am 6. Jänner erlebten die USA dunkle Stunden. Trump-Anhänger stürmten das Kapitol, der scheidende US-Präsident hatte sie aufgehetzt – ihm droht die Absetzung, was eine erneute Kandidatur für das höchste Amt unmöglich machen würde.
Das FBI identifizierte in den Tagen nach dem Ereignis, dessen Bilder um die Welt gingen, auch einen einstigen Sporthelden der USA: Klete Keller. Er wurde 2004 und 2008 jeweils in der Staffel über vier Mal 200 Meter Freistil Schwimm-Olympiasieger, als Teamkollege von Superstar Michael Phelps.
Ihn als Teilnehmer auszuforschen gestaltete sich als nicht besonders schwierig. Er trug keinen Mundnasenschutz und hatte einen Trainingsanzug des Olympiateams an.
Wie die "New York Times" berichtet, scheint dem Ex-Sportler nach und nach das Ausmaß seiner Taten bewusst zu werden. Der 38-Jährige habe seinem ehemaligen Schwimm-Trainer Jon Urbanchek in einem Telefonat mitgeteilt, dass er seine Teilnahme bereue. Er habe dabei eine Viertelstunde lang geweint. Ein zweiter Coach, Mark Schubert, wird zitiert: "Er hat immer wieder gesagt: 'Du hast so viel für mich gemacht und ich hab dich im Stich gelassen.'"
Dem doppelten Olympiasieger drohen nun ernste Konsequenzen. Für den Sturm auf das Kapitol seien bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 250.000 Euro möglich. Keller ist in weiteren Punkten angeklagt, das könnte das Strafmaß sogar im Falle eines Schuldspruchs weiter in die Höhe treiben.