Österreich

Oma-Mord: Laut Zeugen "normale Ehe & Probleme"

Heute Redaktion
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Der Prozess nach dem Mord an einer 68-Jährigen Oberösterreicherin, zu dem ihr Mann den Enkel angestiftet haben soll (Heute.at hat berichtet), ist mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt worden. Sie beschrieben die Ehe als unauffällig, berichteten aber von Problemen zwischen dem späteren Opfer und dem 72-jährigen Angeklagten. "Am liebsten würd' ich mich scheiden lassen", erinnerte sich der Orgellehrer des 19-jährigen Tatverdächtigen an Worte der Frau aus dem Jahr 2001. In den nächsten Tagen werden weitere Zeugen geladen. Erst am 6. September soll ein Urteil ausgesprochen werden.

Der Prozess nach dem Mord an einer 68-Jährigen Oberösterreicherin, zu dem ihr Mann den Enkel angestiftet haben soll (), ist mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt worden. Sie beschrieben die Ehe als unauffällig, berichteten aber von Problemen zwischen dem späteren Opfer und dem 72-jährigen Angeklagten. "Am liebsten würd' ich mich scheiden lassen", erinnerte sich der Orgellehrer des 19-jährigen Tatverdächtigen an Worte der Frau aus dem Jahr 2001. In den nächsten Tagen werden weitere Zeugen geladen. Erst am 6. September soll ein Urteil ausgesprochen werden.

Mit den Worten "Die Oma muss weg" habe ihn sein Opa mehrmals zum Mord aufgefordert, so der geständige Bursch. Der Teenager soll sie in mit Axt-Schlägen und Messerstichen getötet haben. Danach habe er laut Staatsanwalt auf Anordnung des Großvaters falsche Spuren gelegt und so einen Raubmord vorgetäuscht.

Um ein Alibi zu haben, soll der Pensionist die Bluttat für einen Abend angeordnet haben, an dem er eine Maturafeier besuchte. Der Mitbeschuldigte bestreitet die Anstiftung.

Freundin des Paares: "Normale Partnerschaft"

Vor Gericht räumte er ein, dass es in den 1980er-Jahren eine schwere Ehekrise - u.a. wegen einer unehelichen Tochter und wiederholten Seitensprüngen - gegeben habe. Die Beziehung in den 15 Jahren bis zum Tod seiner Frau bezeichnete er aber als harmonisch. Eine Freundin des Paares sprach in der Verhandlung von einer "ganz normalen" Partnerschaft.

Die 68-Jährige habe ihr aber von den "Ausrutschern" des 72-Jährigen erzählt und gesagt, dass sie weg sei, falls das noch einmal passiere. Beim späteren Begräbnis habe sich der 19-Jährige minutenlang an seiner Schulter ausgeweint, sei aber nachher wieder schnell gefasst gewesen, sagte der Ehemann der Zeugin aus. Er berichtete von einer regelrechten Abhängigkeit des musikalisch hochbegabten Burschen zu seinem Opa.

"Unauffällige Ehe mit Problemen"

Der frühere Orgellehrer und Firmpate des jüngeren Angeklagten zeichnete ein ähnliches Bild: Das, was der Großvater vor 50 Jahren selbst nicht machen konnte, habe er in seinem Lieblingsenkel gesehen. Der Mitbeschuldigte hatte bereits gestern, Montag, ausgesagt, dass er in den Monaten vor der Tat immer weniger Kontakt zu dem Teenager gehabt habe.

Sein Lehrer erklärte, dass er ihm bis zum Vorjahr nicht mitgeteilt habe, 2011 die Uni verlassen zu haben. Auf die Äußerung der 68-Jährigen, dass sie sich am liebsten scheiden lassen würde, sei er nicht näher eingegangen.

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