Österreich

Oma-Mord: Opa (72) suchte vor Tat neue Frau

Heute Redaktion
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Wieder große Show am Landesgericht Ried: Im Prozess um den Oma-Mord sorgten Montag Potenzpillen und Kontaktinserate für Staunen. Und ein Kronzeuge widerlegte sich überraschend selbst.

Und ein Kronzeuge widerlegte sich überraschend selbst.

Unvergesslicher Auftritt eines Kronzeugen der Anklage: Psychologe Wolfgang D. (43) ist der Sohn des Beschuldigten Leopold D. (72) und somit Onkel von Lukas (19). Der Bursche hatte ja gestanden, seine Oma Renate im Auftrag des Großvaters erschlagen zu haben. Kurz nach der Verhaftung hatte Wolfgang D. seinen Vater noch öffentlich vernichtet. Der sei ein "manipulativer Machtmensch", der Lukas wohl "zur entsetzlichen Tat getrieben" habe, sagte Wolfgang D. damals den Medien und lieferte gleich ein Motiv: "Die Ehe meiner Eltern war zerrüttet."

Doch vor Gericht wurde der Kronzeuge Montag plötzlich zum Verteidiger seines alten Herrn: Esoterische Sitzungen (genannt Familienaufstellung) hätten ihm klar gemacht, dass sein Vater unschuldig sei. So die seltsame Erklärung. Auch die Ehekrise der Eltern war nur papperlapapp. Das sah Staatsanwalt Alois Ebner anders und zählte auf, was das spätere Opfer Renate D. mit ihrem Gatten so alles erlebte.

So fand sie bei Leopold D. Viagra und knurrte in der Familie: "Also für mich braucht er die net." Und vor drei Jahren schaltete der Mann in Regionalblättern geschmacklose Kontaktanzeigen: "Witwer" sucht Frau. Als eine interessierte Dame anrief, dachte sie, mit der Bedienerin des Inserenten zu sprechen. Doch es war Gemahlin Renate.