Wirtschaft

OMV Aufsichtsrat-Chef Löscher will nicht mehr

Peter Löscher zieht sich aus dem OMV-Aufsichtsrat zurück. Er protestiert gegen den Staatseinfluss auf den Energiekonzern.

Heute Redaktion
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Peter Löscher gibt OMV-Aufsichtsratsvorsitz auf
Peter Löscher gibt OMV-Aufsichtsratsvorsitz auf
Bild: picturedesk.com

Der frühere Siemens-Konzernchef Peter Löscher hat wegen zunehmenden Staatseinflusses seinen Rücktritt als Aufsichtsratschef der teilstaatlichen OMV angekündigt. Das berichtet der "Kurier" online unter Berufung auf einen Brief Löschers an Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP).

Der Brief soll auch allen anderen Aufsichtsratsmitgliedern vorliegen. Darin kritisiert der Manager den zunehmenden Einfluss des Staates sowie die Anstrengungen der Regierung, die Beteiligungen der Republik "wieder stärker unter direkte staatliche Kontrolle zu bringen".

"Balance fehlt"

Die Stärke des bisherigen Modells in Österreich sieht Löscher nämlich in der richtigen Balance zwischen Staatseinfluss und "unabhängigen, wirtschaftserfahrenen Persönlichkeiten an der Spitze von Aufsichtsgremien". Er respektiere zwar den Willen der Regierung, allerdings sei er auch unternehmerisch geprägt. Der österreichische Ex-Siemens-Chef wurde im Juni 2016 an die Spitze des Aufsichtsgremiums der OMV gewählt und wird die Funktion mit der Hauptversammlung des Ölkonzerns im nächsten Jahr zurücklegen.

Den 31,5-prozentigen Staatsanteil an der OMV hält für die Republik die Beteiligungsgesellschaft ÖBIB, die ja von einer GmbH zu einer AG werden soll. Finanzminister Löger hatte zuletzt gefordert, Unternehmen wie OMV oder die Telekom Austria wieder stärker unter staatliche Kontrolle zu bringen.

(red)

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