Keine Einsicht

Onkel gab Buben Böller – zwei Verletzte bei Explosion

Im Wissen der Eltern überließ der Onkel mit Pyrotechnikausweis einem Elfjährigen Böller ohne jegliche Kennzeichnung. Es kam zum Unglück.

Newsdesk Heute
Onkel gab Buben Böller – zwei Verletzte bei Explosion
Obwohl sein Neffe verletzt wurde, zeigte sich der "Böller-Onkel" wenig einsichtig. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Es kam, wie es kommen musste. In Voitsberg waren zwei Buben am Dienstag um 17.30 Uhr im Garten eines Einfamilienhauses, um dort gemeinsam zu spielen. Dabei war der Zehnjährige beim Elfjährigen zu Besuch gewesen, während sich die Eltern im Haus aufhielten.

In der Folge entschlossen sich die beiden Kinder dazu, eine Plastik-Werkzeugkiste im Garten mit einem pyrotechnischen Gegenstand zu sprengen. Als sie den Böller in der Folge zündeten, explodierte die Kiste. Dabei wurden beide Buben durch umherfliegende Plastiksplitter am Körper sowie teils im Gesicht verletzt. Als die Erziehungsberechtigen dies merkten, alarmierten sie die Rettungskräfte. Die Kinder wurden in Folge vom Roten Kreuz in die Kinderchirurgie des LKH Graz verbracht. Beide Buben dürften lediglich leichte Verletzungen davon getragen haben.

"Der Onkel und die Böller"

Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, dürfte der Elfjährige die Böller von seinem Onkel (44) und im Wissen der Erziehungsberechtigten erhalten haben. Dies soll auch in der Vergangenheit bereits mehrmals vorgekommen sein. Der 44-Jährige ist im Besitz eines Pyrotechnikausweises und hantiert regelmäßig mit pyrotechnischen Gegenständen.

Um welchen Böller es sich in diesem Fall genau gehandelt hat und woher dieser bezogen wurde, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte es sich jedoch um Pyrotechnik ohne jegliche (CE-)Kennzeichnung oder sonstige Informationen im Sinne des Pyrotechnikgesetzes gehandelt haben. Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 44-Jährige wenig einsichtig.

Mehrere Anzeigen

Gegen den 44-Jährigen laufen nun strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts der Fahrlässigen Körperverletzungen sowie der Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz. Auch hinsichtlich der Verantwortung der offenbar mitwissenden Eltern werden Ermittlungen geführt. Nach Abschluss der Ermittlungen erfolgen Anzeigen an die Staatsanwaltschaft Graz sowie die Bezirkshauptmannschaft Voitsberg.

Die steirische Polizei weist bereits sechs Wochen vor Silvester auf das teils enorme Gefahrenpotenzial von Feuerwerkskörpern und die einschlägigen Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes hin.

red
Akt.
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