Österreich

OÖ: Wenig Interesse an Waffen

Heute Redaktion
Teilen

In Zeiten immer schwerer werdender Kriminalität verwundert dieser Trend: Oberösterreich rüstet ab, die Zahl der privaten Waffenbesitzer sinkt! Sicherheitsexperten führen dieses Phänomen aber eher auf die strengen Auflagen zurück. Heutzutage noch einen Waffenpass zu bekommen, ist praktisch unmöglich - dank strenger Regeln!

Konkret dürfen in Oberösterreich mit Stichtag 1. Jänner 2010 10.507 Männer und 299 Frauen eine Pistole und einen Revolver, sprich eine Faustfeuerwaffe in der Öffentlichkeit tragen. Diese Personen arbeiten meist im Sicherheitsgewerbe und brauchen eine Waffe zur Selbstverteidigung. Sie besitzen einen Waffenpass, weiß Sicherheitsdirektor Alois Lißl.

Anders schauts bei den Waffenbesitzkarten aus: Hier sind 27.604 Dokumente auf Männer und 2566 auf Frauen ausgestellt. Bei dieser Legitimation sind die Auflagen aber viel strenger: Faustfeuerwaffen und Gewehre dürfen nicht geführt, nur zu Hause aufbewahrt werden.

Wer derartige Dokumente besitzt, dem wird aber streng auf die Finger geschaut: Wer beispielsweise Körperverletzungen begeht oder alkoholisiert am Steuer erwischt wird, gilt als nicht mehr zuverlässig - und der Waffenpass oder die Besitzkarte wird eingezogen.

Dass die Zahl der Waffenbesitzer sinkt, führt Lißl auf strenge Auflagen zurück: Beim Antrag muss begründet werden, wofür der Bewerber die Waffe überhaupt braucht. Dann wird die Person von Psychologen sozusagen durchleuchtet - und das scheuen sehr viele Leute.

Robert Loy