Oberösterreich

OÖ-Politiker droht im Internet mit Gewehr

Ein Kommunal-Politiker postete auf Facebook ein Foto mit Waffen, drohte damit der Antifa. Die ÖVP reagierte sofort.

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Dieses Foto postete der mittlerweile Ex-Gemeinderat auf seiner Facebook-Seite.
Dieses Foto postete der mittlerweile Ex-Gemeinderat auf seiner Facebook-Seite.
privat

Dieses Foto sorgte in der 2.430 Einwohner Gemeinde St. Peter/Hart (Bez. Branau) für mächtig Wirbel. Auch ÖVP-Bürgermeister Robert Wimmer verrät im "Heute"-Gespräch, dass sein Handy nicht mehr still steht.

Doch was ist eigentlich auf dem Bild zu sehen? Ein mittlerweile ehemaliger Kommunalpolitiker (seit 2015 saß er für die ÖVP im Gemeinderat) zeigt sich mit Gewehr, einer Pistole und einem umgehängten Patronengürtel. 

Das Foto hatte er auf seinem Facebook-Profil hochgeladen. Die Botschaft richtete sich gegen die Antifa, auf die er laut seinem Posting warte und die er auch als "Rattenpaket" beschimpfte.   

Am 21. Juni gepostet

Gepostet wurde das Foto am Abend des 21. Juni. Schon am nächsten Tag bekam der Bürgermeister einen Screenshot des Postings zugespielt. "Ich bin empört. Dieses Foto sorgt im ganzen Ort für Kopfschütteln", so der Ortschef.

Schon zwei Tage nach dem Skandal-Posting folgte ein Sechs-Augen-Gespräch zwischen dem Bürgermeister, der Vizebürgermeisterin Regina Bernroitner und dem Betroffenen. "Wir haben mit ihm eine halbe Stunde gesprochen. Danach hat er sein Mandat und alle weiteren politischen Funktionen zurückgelegt", so Wimmer zu "Heute"

Der jetzt ehemalige Kommunalpolitiker konnte nicht von der Partei oder den Gremien ausgeschlossen werden, sondern musste selbst auf das gewonnene Mandat verzichten, was er auch sofort nach dem Gespräch getan habe. Wimmer: "Solche Aussagen müssen strikte Konsequenzen haben."

Der mittlerweile Ex-Gemeinderat gilt als erfolgreicher Unternehmer im Ort. Aus diesem Grund war ihm damals auch ein Listenplatz angeboten worden. "Dieses Posting ist aber untragbar. Wir distanzieren uns ganz deutlich von solchen Aussagen. Das entspricht nicht dem, wofür die ÖVP in St. Peter/Hart steht", stellt Wimmer klar.

ÖVP-Mitglied sei der besagte Unternehmer nie gewesen. Daher kann es auch keinen Parteiausschluss geben.

"Es war ein Missverständnis"

Doch was sagt der Ex-Gemeinderat selbst dazu? "Heute" erreichte Florian S. Mittwochvormittag am Handy. Er bedauert den Vorfall, spricht von einem Missverständnis. Er habe das Foto nur für einen Freund in Amerika gemacht. "Nach den Vorfällen in Stuttgart (es gab Ausschreitungen; Anm.) habe ich ihm das Foto geschickt. Anschließend wollte ich es Bekannten auf Facebook schicken und ich habe es dabei unabsichtlich öffentlich gestellt." 

Laut seinen Aussagen sei es nur wenige Minuten online gewesen. Er habe es dann gleich gelöscht. "Das Foto war keine zehn Minuten auf meiner Seite. Danach habe ich es gleich entfernt. Das war doch nur als Spaß gedacht", so der Ex-Gemeinderat weiter.

Im "Heute"-Gespräch betonte der 53-Jährige ausdrücklich, "kein Nazi" zu sein und sich bislang nichts zu Schulden kommen haben lassen.