Niederösterreich

OP zu teuer! Besitzer hätte Kater einschläfern lassen

Weil die lebensrettenden Maßnahmen nach einem Sturz für Kater Duman über 2.000 Euro gekostet hätten, wollte der Besitzer diese nicht bezahlen.

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Kater Duman erholt sich wieder.
Kater Duman erholt sich wieder.
TSA

Wie viel Geld ist das Leben eines Haustieres wert? Eine schwierige Frage, die vor allem in ärmeren Verhältnissen eine sehr ernste ist. Dem feschen Kater Duman hätte diese Frage beinahe das Leben gekostet. Er stürzte Ende März aus einem Fenster und verletzte sich dabei schwer. Er wurde von seinen Besitzern in die Tierklinik der Vetmeduni Vienna (Veterinärmedizinische Universität Wien) gebracht, wo mehrere schwere Frakturen, etwa an der Wirbelsäule und an einem Sprunggelenk, festgestellt wurden.

Der Kater schwebte in Lebensgefahr und musste zuerst intensivmedizinisch betreut werden, um seinen Zustand zu stabilisieren. Denn mehrere Operationen waren nötig, um zu versuchen, Duman das Leben zu retten. Diese chirurgischen Eingriffe und eine aufwändige Therapie danach sind natürlich mit Kosten verbunden. Diese weiteren Kosten konnte oder wollte der Besitzer dem Vernehmen nach nicht tragen - die genauen Motive dahinter sind nicht näher bekannt. Dem Kater hätte von Seiten des Besitzers vermutlich eine Euthanasie gedroht.

TSA übernahm Kosten

Doch die Vetmeduni, die den Kater ebenfalls nicht aufgeben wollte, kontaktierte Tierschutz Austria (TSA, der neue Name des Wiener Tierschutzvereins) und bat um Hilfe. Das TSA-Team zögerte keine Sekunde und sicherte finanzielle Hilfe zu. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf über 2.000 Euro. 

So konnte die Rettungsaktion beginnen: Duman wurde zuerst an der Wirbelsäule operiert, in einem weiteren Eingriff wurde die Fraktur des Sprunggelenks chirurgisch versorgt. Die Operationen hat Duman gut überstanden und erholte sich danach auf der Vetmeduni noch ein paar Tage. Danach war geplant, dass er im Tierschutzhaus in Vösendorf (Bezirk Mödling) weiterversorgt und gepflegt wird, bis er dann in ein neues Zuhause ziehen kann.

Neuer Platz für Dumanschi

Doch das Schicksal wollte es anders: Duman, oder Dumanschi wie er mittlerweile liebevoll genannt wird, konnte zu einer privaten Pflegestelle ziehen, wo er rund um die Uhr versorgt und nachbehandelt wird. Häusliche Pflege mit viel Ruhe ist halt doch die beste. So können sich seine Nerven besser regenerieren, da durch die Wirbelfraktur auch das Rückenmark beeinträchtigt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass der hübsche rote Kater vielleicht sogar dauerhaft auf dem Pflegeplatz bleiben kann.

Duman bekam ein "zweites Leben".
Duman bekam ein "zweites Leben".
TSA

Tierschutz Austria erinnert daran, wie gefährlich ungesicherte Wohnungsfenster für Katzen sein können und mahnt generell: "Die Anschaffung eines Haustieres sollte stets wohl überlegt sein. Ein Tier schenkt uns Menschen nicht nur unglaublich viel Liebe, man übernimmt auch eine jahrelange Verantwortung für ein schutzbedürftiges Lebewesen, das neben Zeit - auch und gerade besonders im Krankheitsfall - viel Geld kosten kann."

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    Was für ein wundervoll herbstlicher Anblick im Dublins Phoenix Park. Die Brunftzeit von Rehen und auch Hirschen kann allerdings ziemlich laut sein.
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    ©Picturedesk