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"Open Arms": Italien macht NGO ein Angebot

Heute Redaktion
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Das NGO-Schiff "Open Arms" ist weiterhin auf der Suche nach einem sicheren Hafen. Die italienische Regierung möchte die Migranten nach Spanien bringen.

Seit 20 Tagen ist das Rettungsschiff der spanischen Hilfsorganisation "Proactiva Open Arms" auf dem Mittelmeer blockiert. Die italienische Regierung bietet nun an, die Migranten vom mit der Küstenwache nach Spanien zu führen. Dazu stellt Italien aber eine Bedingung.

Neun Migranten evakuiert

Die Regierung in Madrid müsse sich zuerst dazu bereit erklären, dem Schiff sofort die spanische Flagge zu entziehen, wie Verkehrsminister Danilo Toninelli am Montagabend erklärte. "Wir sind bereit, mit unserer Küstenwache alle Migranten, die an Bord der "Open Arms" sind, in den spanischen Hafen zu bringen, der uns zugewiesen wird."

Die Regierung in Madrid hatte dem Schiff den nächstgelegenen spanischen Hafen auf den Balearen angeboten. Die Hilfsorganisation lehnte jedoch aufgrund der Wetterbedingungen und der Entfernung ab: "Wir können keine Reise von 600 Meilen (3 Tagen) antreten in dem Zustand, in dem wir uns befinden", postete der Chef Oscar Camps auf Twitter.

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Wie die Organisation mitteilte, haben neun weitere Menschen mit gesundheitlichen Problemen das Schiff verlassen. Bei einer Person bestehe Verdacht auf Krätze, weitere zwei wurden zu Kontrollen ins Spital von Lampedusa gebracht. An Bord verbleiben damit 99 Migranten, deren Schicksal weiterhin ungewiss bleibt.

"Schande für die gesamte Menschheit"

Die "Open Arms" befindet sich seit Tagen in unmittelbarer Nähe der italienischen Insel Lampedusa. Der Innenministers Matteo Salvini will die Menschen aber nicht an Land lassen.

Die spanische Regierung den italienischen Politiker deshalb scharf kritisiert. Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles meinte am Montag, Salvinis Vorgehen sei "eine Schande für die gesamte Menschheit". Der Vorsitzende der ausländerfeindlichen Lega-Partei verfolge "ausschließlich" wahltaktische Ziele.