Österreich

Opernball-Schneider erfriert am Heimweg

Heute Redaktion
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Bild: www.picturedesk.com

Einsames Ende eines Lebemanns und Schmähbruders: Nach einem Wirtshausbesuch erfror der bankrotte Nobelschneider Lambert "Lamy" Hofer (69) vor seinem Haus.

Einsames Ende eines Lebemanns und Schmähbruders: Nach einem Wirtshausbesuch erfror der bankrotte Nobelschneider Lambert "Lamy" Hofer (69) vor seinem Haus.

Bereits Jahre vor Rainhard Fendrichs Hit "Schickeria" lebte der Wiener Nobelschneider Lambert "Lamy" Hofer den Text: Immer locker, schick und elegant, unwahrscheinlich lässig, rasend interessant. Als Sohn des gleichnamigen Kostümverleihers gleichsam mit goldenen Löffeln geboren, setzte "Lamy" in der Hautevolee neue Maßstäbe:

Mit Dieter Quester und Niki Lauda fuhr er Autorennen, im Privatflugzeug hob er zu Pferderennen in Baden-Baden ab. Als sich "Lamy" mit einer eigenen Firma selbständig machte (der Stammbetrieb wird von Halbbruder Peter geführt), schien er nicht mehr zu bremsen: Am Opernball trugen Stars wie Richard Burton, Thomas Gottschalk und Maximilian Schell seine Fracks. Theater (Les Miserables, Elisabeth), Fernsehen (Holocaust) und Filmproduzenten orderten seine Kostüme.

Doch "Lamys" Hang zum Luxus fraß alle Einnahmen auf: 2005 musste er Konkurs anmelden und zog sich beschämt nach Zelking (NÖ) zurück. Dort trank er mehr als er vertrug. Vor drei Monaten verließ ihn seine Frau Olga. Vergangenen Dienstag erfror er am Heimweg von einem Wirtshaus. Die Leiche wurde erst nach drei Tagen gefunden. "Lamy" ging niemandem mehr ab.

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