Österreich

Opfer küsste bei Prozess angeklagte Ehefrau

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Harald Dostal

Sie soll einen Auftragskiller für ihren Mann, mit dem sie gemeinsam einen Würstelstand in Ebensee (Bez. Vöcklabruck) besaß, gesucht haben. Die Salzburgerin Monika K. (44) wurde in Wels zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt - nicht rechtskräftig.

Sie soll einen Auftragskiller für ihren Mann, mit dem sie gemeinsam einen Würstelstand in Ebensee (Bez. Vöcklabruck) besaß, gesucht haben. Die Salzburgerin Monika K. (44) wurde in Wels zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt – nicht rechtskräftig.
Mit einem Kissen in der Hand betrat die Angeklagte Dienstagvormittag den Gerichtssaal. Das lange Sitzen mache ihr Probleme, gab die 44-Jährige an. Ihr Gesicht ist durch Brandnarben entstellt. Der Grund: In U-Haft hatte sie bereits versucht, sich zu verbrennen.

Noch bevor der Prozess beginnt, taucht plötzlich ihr Ehemann (52), den sie laut Anklage umbringen lassen wollte, im Saal auf. Er gibt ihr sogar einen Kuss. Damit hätte wohl kaum jemand im Saal gerechnet. Der Bruder des Opfers berichtet, dass den 52-Jährigen Schuldgefühle aufgrund ihres Suizidversuchs plagen.

Die Angeklagte bestreitet die Tat vehement, sagt: "Ich habe meinem Mann nie was antun wollen." Laut Anklageschrift soll sie aber versucht haben, im gemeinsamen Imbiss jemanden zu finden, der ihren Mann umbringt.

Im Haus attackiert

Als dieses Vorhaben aber scheiterte, hat sie laut Staatsanwalt zusammen mit ihrem Liebhaber (35) einen anderen Plan geschmiedet. Dem 35-Jährigen habe sie auch erzählt, ihr Ehemann würde sie schlagen, einsperren und vergewaltigen.

Zusammen mit einem Freund soll der Liebhaber daraufhin das Opfer im Imbiss attackiert haben. Als dieser Angriff nicht die erhoffte Wirkung zeigte, brach der 35-Jährige laut Polizei ins Haus des Ehepaares in Köstendorf (Sbg) ein, schlug den Lackierer brutal zusammen. Das Opfer leidet bis heute an den Folgen.

Ob Habgier ein mögliches Motiv war, musste das Gericht prüfen. Fest steht nur: der Lackierer, für den es die erste Beziehung seines Lebens war, besitzt neben dem geerbten Haus in Köstendorf auch noch einen Baugrund nahe Oberndorf. Der Wert der Liegenschaften soll 600.000 Euro betragen.

Dienstagabend verurteilten die Geschworenen dann die Angeklagte wegen absichtlich schwerer Körperverletzung als Beteiligte zu vier Jahren und neun Monaten Haft. Vom Vorwurf der versuchten Anstiftung zum Mord wurde die 44-Jährige freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

ist auch auf Facebook