Politik

Orden und tschüss für BH-Granden Entacher

Heute Redaktion
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Generalstabschef Edmund Entacher ist pensioniert. Darabos konnte den Augenblick nicht mehr als Minister miterleben. Wahrscheinlich mit ein Grund dafür, warum der Abschied des Bundesheer-Granden reibungslos und für alle zufriedenstellend verlief. Zum Abschied gab es eine Modellkanone und ein Abschiedsständchen, danach ging es für den Pensionär weiter in die Hofburg, wo ihm Bundespräsident Fischer das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern verlieh.

. Es habe medial und persönlich Kritik an seiner Person gegeben. Darauf antworte er aber: "Es zählen nur die Treffer. Und mit der Trefferlage bin ich sehr zufrieden", so Entacher in seiner Abschiedsrede.

Vom neuen Verteidigungsminister Gerald Klug (S) bekam Entacher zum Abschied eine Modellkanone. Als ehemaliger Kommandant einer Panzergrenadierbrigade komme für Entacher "nur großkalibriges infrage", begründete Klug. Der Minister streute dem scheidenden General noch schnell als "verdienten, höchstanerkannten Offizier" Rosen. Klug kennt Entacher schon von viel früher, als Klug noch bei der Metallergewerkschaft war und die Metaller mit dem Bundesheer eine Partnerschaft eingingen. Gutes Verhältnis zu Verteidigungsministerium

Auch Entacher signalisierte in seiner Rede, dass es nach dem Konflikt rund um die Wehrpflichtfrage nun wieder ein gutes Verhältnis zwischen Generalstab und Ministerium herrsche. Der scheidende General empfahl außerdem, nicht immer zu Jammern.

Lieblingsmarsch als Abschiedsständchen

Entachers Stellvertreter Othmar Commenda verabschiedete den General und sprach die große Bekanntheit Entachers an, die daran liege, dass der General "ein Mann mit Spitzen, Ecken und Kanten" sei. Neben dem üblichen Abspielen der Österreichischen und Europäischen Hymne sowie dem Abschreiten der Front wurde auf Wunsch Entachers auch der Fehrbelliner Reitermarsch abgespielt, Entachers Lieblingsmarsch.

Fischer: "Streng, aber gerecht"

Danach ging es für den Ex-General weiter in die Hofburg, wo ihm Bundespräsident Fischer das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern verlieh. Fischer sprach bei dem vergleichsweise kurzem Akt von einem "schönen und wichtigen Anlass". Entacher sei ein "verdienter Offizier", der rund 43 Jahre im Dienste des Bundesheeres gestanden sei. Edi, wie er beim Bundesheer genannt werde, sei "streng, aber gerecht". Er sei bei den Soldaten beliebt und habe sich mit dem Bundesheer voll und ganz identifiziert. Wenn sich der General aufrege, könne es "blitzen und donnern", es zeige sich aber auch wieder heiterer Himmel. Das sei eine sympathische Eigenschaft, so Fischer.

"Schwierige Zeiten"

Entachers fünfjährige Amtszeit als Generalstabschef sei nicht nur schön gewesen, es habe auch schwierige Zeiten und Probleme gegeben, so Fischer wohl in Anspielung auf den Konflikt um die Wehrpflicht mit Ex-Minister Norbert Darabos (S).

Essen in der Hofburg

Im Anschluss an die Ordensverleihung wurde für die Anwesenden in der Hofburg ein Mittagessen serviert. Danach fand im Inneren Burghof ein weiterer Festakt mit Traditionsverbänden, Offiziersgesellschaft, Milizverbänden und ähnlichen Gruppen statt.

Am Abend hat Entacher Freunde und Weggefährten, darunter ÖGB-Präsident Erich Foglar und die Ex-Verteidigungsminister Robert Lichal (V), Werner Fasslabend (V) und Herbert Scheibner (B) zu einer Privatfeier in der Maria-Theresien-Kaserne geladen. Dort gab es für den scheidenden Generalstabschef launige Ansprachen, auch Kinder- und Jugendfotos gab es zu sehen.

APA/red.