Politik

ORF ändert kurzfristig TV-Programm am Wochenende

Die Hamas-Angriffe auf Israel wirbeln das österreichische TV völlig durcheinander. Der ORF stellt deswegen am Wochenende sein Programm kurzfristig um.

Der ORF reagiert mit zusätzlichen "ZIB Spezial"-Nachrichtensendungen auf die aktuelle Lage.
Der ORF reagiert mit zusätzlichen "ZIB Spezial"-Nachrichtensendungen auf die aktuelle Lage.
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Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Israel ändert der ORF sein Programm. Das ist bekannt:

Um 17.00 Uhr sendet ORF2 eine verlängerte ZIB bis 17.30 Uhr. Außenminister Alexander Schallenberg gibt ein erstes Statement zur aktuellen Lage ab.

Um 20.15 Uhr gibt es auf ORF2 eine 15-minütige "ZIB Spezial" zur Gewalteskalation in Israel. Über die aktuellen Ereignisse wird auch in einer "ZIB 2 Spezial" von 22.05-22.30 Uhr berichtet.

Sonntag steht um 9.00 Uhr eine "ZIB Spezial" auf dem Programm von ORF 2. Auch die weiteren "ZIB"-Sendungen informieren laufend über die aktuellen Ereignisse in Israel.

"Im Zentrum" um 22.15 Uhr in ORF2 ändert das Thema und diskutiert über "Angriff auf Israel – droht ein langer Krieg?"

"Das ist eine völlig neue Dimension"

Erwartet wird dabei auch ein "ZIB2"-Auftritt von Außenminister Alexander Schallenberg. Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat die israelische Armee am Samstag erklärt, sich im "Kriegsmodus" zu befinden. Das Militär reagierte damit auf Überraschungsangriffe militanter Palästinenser mit Hunderten von Raketen sowie das Eindringen bewaffneter Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel. Mindestens 22 Israelis sollen getötet worden sein. Das berichtete der israelische Nachrichtensender N12 News unter Berufung auf den nationalen Rettungsdienst. 

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    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    Am Samstagmorgen haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert.
    REUTERS

    Aus Kreisen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation verlautete, es seien auch Israelis in den Küstenstreifen entführt worden. Dafür gab es aber von Seiten der israelischen Armee zunächst keine Bestätigung. Laut einem Bericht des TV-Senders Reshet werden 13 israelische Geiseln in der südisraelischen Stadt Ofakim von palästinensischen Kämpfern festgehalten.

    "Ich verurteile diesen feigen und hinterhältigen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel auf das Schärfste. Israel hat das Recht, sich gegen diesen barbarischen Terror zu verteidigen. Wir stehen voll und ganz hinter der Sicherheit Israels, das ist gerade für uns als Österreich Staatsräson", erklärt Außenminister Alexander Schallenberg am Samstag.

    Der Minister stellt zudem klar: "Dieser Angriff geht weiter über das hinaus, was wir in den letzten Jahren gesehen haben. Mehr als 2.200 Raketen auf zivile Ziele in Israel, bewaffnete Terroristen, die in Israel eingedrungen sind und Dörfer und Zivilisten massiv bedrohen. Das ist eine völlig neue Dimension."

    "Gedanken sind bei den Opfern"

    Die Opferzahlen steigen stetig an, "darunter nicht nur jüdische Israelis sondern auch in Israel lebende arabische Beduinen, was die Willkür des Angriffs unterstreicht. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen und bei all denen, die gerade um ihr Leben fürchten müssen", so der Minister.

    Die Hamas hatte nach den massiven Raketenangriffen den Beginn einer Militäroperation gegen Israel erklärt. "Wir sind im Krieg und wir werden gewinnen", erklärte daraufhin Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in einer Video-Botschaft. "Unser Feind wird einen Preis bezahlen, wie er ihn noch niemals kennengelernt hat." Netanyahu wollte im Verlauf des Tages Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee abhalten.

    Der israelische Verteidigungsminister Yoav Galant sagte: "Die Hamas hat heute Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen." Israelische Soldaten kämpften "an allen Stellen, an denen eingedrungen wurde". Er rief die Bürger dazu auf, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.

    Explosionen im Gazastreifen

    Man habe beschlossen, israelischen "Verbrechen" ein Ende zu setzen, sagte der Hamas-Militärchef Mohammed Deif. Israel konterte mit Gegenangriffen. So führt die israelische Luftwaffe nach Angaben eines Sprechers Luftschläge im Gazastreifen aus. Ein Zeuge berichtet von Explosionen im Gazastreifen und in Gaza-Stadt. Die Palästinenser-Miliz Islamischer Jihad ist nach eigenen Angaben mit Kämpfern an dem Hamas-Angriff auf Ziele in Israel beteiligt.