Szene

ORF-Chef schleicht sich an seinen "Freien" vorbei

Die Freien Mitarbeiter des ORF haben die Österreichischen Medientage am Mittwoch dafür genutzt, auf ihre prekäre Lage hinzuweisen.

Heute Redaktion
Teilen

Die Freien Mitarbeiter des ORF haben die Österreichischen Medientage am Mittwoch dafür genutzt, auf ihre prekäre Lage hinzuweisen.

Die ORF-Führung mit Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl wurde von den Freien mit dem Transparent "Alex, Wir sind's, Dein Bildungsauftrag. Die Freien im ORF" empfangen. Dazu verteilten die Freien, die in T-Shirts mit der Aufschrift "ORF Fair - Wir machen Programm, aber nicht um jeden Preis" gewandet waren, Flugzettel mit einem jüngst veröffentlichten offenen Brief an die ORF-Spitze.

Die Freien fühlen sich vom ORF im Stich gelassen. Seit Monaten gäbe es keine Fortschritte in Sachen Honorarverhandlungen und die Freien würden nach wie vor wie Praktikanten entlohnt, so die Kritik. Während Wrabetz den Kontakt mit den Freien vermied, stellte sich Grasl dem Gespräch. Der Kaufmännische Direktor avisierte den ORF-Mitarbeitern dabei einen Verhandlungstermin noch in diesem Jahr. Grasl verwies darüber hinaus auf neue Gespräche zwischen ORF-Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser und Radiodirektor Karl Amon, die am Dienstag dieser Woche stattgefunden haben sollen.

Wrabetz wich Konfrontation aus

Grundsätzlich hielt Grasl aber seine Kritik an den öffentlichen Protestaktionen der Freien Mitarbeiter aufrecht. "Ich halte es nicht für sinnvoll, während laufender Verhandlungen den ORF ständig in der Öffentlichkeit schlecht zu machen." Er wolle die Konflikte am Verhandlungstisch austragen, so Grasl. Ob er dafür auch mehr Geld in die Hand nehmen wolle, ließ Grasl offen.

Dass ORF-Chef Wrabetz den Freien auswich und den Medientage-Veranstaltungsort Stadthalle über den Hintereingang betrat, stellte man im ORF in Abrede. Wrabetz sei bereits eine Stunde vor Beginn gekommen, um seinen multimedialen Vortrag inklusive Videotechnik zu proben, hieß es.