Wintersport

ORF-Expertin über ÖSV-Krise: "So viel daneben gegangen"

Alexandra Meissnitzer spricht Klartext. Die Ex-Spitzenfahrerin und heutige ORF-Expertin nennt die Gründe für die Krise der ÖSV-Technikerinnen.

Sebastian Klein
Alexandra Meissnitzer
Alexandra Meissnitzer
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Nur drei ÖSV-Läuferinnen schafften es am Sonntag im Riesenslalom von Kranjska Gora in den zweiten Durchgang. Auch aufgrund der frühlingshaften Schneebedingungen konnte sich das Trio Julia Scheib, Franziska Gritsch und Stephanie Brunner im zweiten Durchgang immerhin auf die Plätze 12 bis 14 verbessern.

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    Dennoch war einmal mehr klar ersichtlich: Die ÖSV-Technikerinnen stecken tief in der Krise. Die Nerven liegen blank. Die Stimmung ist schlecht. Das wird anhand der niedergeschlagenen Körpersprache von Athletinnen und Trainern Woche für Woche bei den Interviews deutlich.

    In Slowenien sprach nun Alexandra Meissnitzer Klartext. Die ORF-Expertin legte den Finger in die Wunde: "Für mich ist es zwar eine Gruppe, aber viel zu wenig miteinander. Götschl und Dorfmeister haben mir schon gutgetan."

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      Meissnitzer spricht über ihre eigene Zeit als Aktive, als Österreich noch in allen Disziplinen Seriensieger stellte. Renate Götschl, Michaela Dorfmeister und sie - der Leistungsdruck im eigenen Team war stets gewaltig. Jetzt aber fehle der Vergleich im Training und die Leaderin in der Mannschaft.

      Meissnitzer: "Darum hoffe ich, dass Kathi Liensberger bald wieder in Form kommt. Die Mädels brauchen eine Leaderin." Die Co-Kommentatorin sagte das, während Seriensiegerin Mikaela Shiffrin im Live-TV auf dem Platz der Führenden eingeblendet war, als sie mit einer US-Kollegin deren Lauf direkt nach der Zielankunft auf einem Monitor analysierte.

      Weltmeisterin Liensberger schaffte es übrigens nicht in den zweiten Durchgang. Selbst bei jener Skidame mit dem größten Potenzial läuft es aktuell alles andere als nach Wunsch.

      Meissnitzer nimmt da die Trainer und Funktionäre im ÖSV in die Verantwortung: "Im Sommer ist viel daneben gegangen in der Vorbereitung. Was soll man jetzt groß tun? So ehrlich muss man sein." Während der Saison könne jetzt nur an Details geschraubt werden wie dem Material, so die 49-Jährige.