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ORF-Gast lehnt ab, im ZiB-Studio neben Thür zu sitzen

Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz war in der "ZiB 2" zu Gast. Doch, obwohl geimpft, lehnt sie es ab neben ORF-Moderator Martin Thür zu sitzen.

Jochen Dobnik
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Die Wiener Patientenanwältin <strong>Sigrid Pilz</strong> wird aus einem ORF-Nebenstudio zugeschalten.
Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz wird aus einem ORF-Nebenstudio zugeschalten.
Screenshot ORF

Die Wiener Patientenanwältin ist für ihren rigorosen Corona-Kurs bekannt. Sie setzt sich nicht nur vehement für eine Impfpflicht für Pädagogen und für das Gesundheitspersonal ein - auch im ORF-Studio setzt sie ihren Kopf durch. Obwohl vollimmunisiert, lehnt sie es ab, sich neben ORF-Moderator Martin Thür, ebenfalls doppelt geimpft, zu setzen. 

"Das gibt uns zwar einen recht guten Schutz, doch auch Geimpfte können das Virus übertragen. Ich lebe zusammen mit meinen kleinen Enkeln, die sind noch ungeschützt, weil sie noch nicht geimpft werden können. Ich will nix nach Hause bringen", bittet Sigrid Pilz um Verständnis. Corona sei die schlimmste Infektionskrankheit, die Kinder bekommen könnten. Daher sei es für sie auch inakzeptabel, "dass die Pandemie durch die Volksschulen und Kindergärten rauscht".

"Machen wir unsere Hausaufgaben"

"Es ist absolut nicht zu akzeptieren, dass Eltern ertragen müssen, dass ihre Kinder ungeimpftem Personal ausgesetzt sind. Es ist auch nicht zu akzeptieren, dass man zum Arzt oder ins Spital geht und dort auf ungeimpfte Personen trifft. Machen wir unsere Aufgaben, verordnen wir eine Impfpflicht für diese Berufe!", nimmt die Wiener Patientenanwältin die Regierung in die Pflicht.

Auf den "3-Stufenplan" von Türkis-Grün angesprochen, erklärt Pilz, dass es aus Sicht der Patienten nicht zuträglich sei, Schritte erst dann zu setzen, wenn wir wissen, dass negative Folgen eintreten würden.

"Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß"

"Viele Patienten tragen Sorge, dass sie keinen Platz auf einer Intensivstation bekommen. Letzte Woche hat mich ein Herr kontaktiert, der hatte eine schwarze Zehe, welche dringend operiert werden musste. Er hat aber kein Spital gefunden, das ihn operiert hätte, weil die Belegung auf den Intensivstationen so hoch ist, dass man es nicht riskieren wollte. Es hat dann so geendet, dass dem Mann der Vorderfuss amputiert werden musste. Natürlich hat er einen Zorn, weil ungeimpfte Menschen anderen die Plätze wegnehmen", so die Patientenanwältin.

Es brauche bundesweit einheitliche Corona-Maßnahme, so Pilz. Es darf nicht sein, dass in jedem Ort eine andere Regelung gilt: "Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß".