Szene

ORF III zeigt ein Portrait von Lisl Steiner

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:18

Mit 88 Jahren kommt Lisl Steiner von New York nach Wien und erzählt aus ihrem bewegten Leben. Die Doku beginnt mit ihrer Kindheit in Wien, der Emigration als 11-Jährige mit ihren Eltern nach Argentinien und zeigt ihre Arbeit als Künstlerin.

Lisl Steiner ist eine international renommierte Fotografin mit österreichischen Wurzeln und sie kehrt trotz Emigration immer wieder gern von New York nach Wien zurück. Dieses persönliche Portrait, das ORF III am Samstag, den 17. Oktober ab 22.00 Uhr zeigt, gibt Einblicke in ihre Projekte, ihr buntes Leben sowie interessante Begegnungen mit Louis Armstrong, Fidel Castro, Nelson Rockefeller, J. F. Kennedy.

Das Leben einer großen Künstlerin

1927 geboren in Wien, aufgewachsen als Tochter eines Christen und einer Jüdin emigriert die Familie bereits im September 1938 nach Argentinien. Dort verbrachte sie ihre Jugendzeit, studierte Kunst und nahm Privatunterricht in Malen und Zeichnen. Ihr Spitzname ist bis heute Fosforito (Streichhölzchen), weil sie so viel Feuer hatte und eine Mähne von rotem Haar.

Von 1945 bis 1953 arbeitete Lisl Steiner in der argentinischen Filmindustrie als Produktionsassistentin bei Karl Ritter (Propaganda Regisseur der NS-Zeit) und seinen Söhnen Heinz, Hans und Gottfried für 50 Dokumentations- und Spielfilme.

Später wurde Lisl Steiner amerikanische Staatsbürgerin, lebt in New York und arbeitete dort als Fotojournalistin, Künstlerin, Kuratorin, Berichterstatterin (zB Time u. Life) und hält Vorträge an der Academy of Fine Arts Argentina in den USA und an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Seit 1959 arbeitet sie an dem photographischen Großprojekt Children of America, das bis heute andauert.

Durch ihre zahlreichen immer wiederkehrenden Wien-Besuche wird ihre Verbundenheit zur ursprünglichen Heimat erkennbar. Es gab mehrere Ausstellungen ihrer photographischen Werke. 1999 schenkte Lisl Steiner ihre Zeichnungen der österreichischen Nationalbibliothek, 2004 begann sie ihren fotografischen Vorlass an die ÖNB zu übergeben. 2015 sollte Ihr gesamtes Werk dort gelagert und gesichert sein.

Heute arbeitet Lisl Steiner mit 88 Jahren immer noch an zahlreichen Projekten, reist beruflich und privat, chattet via skype mit der ganzen Welt, macht Youtube-Videos und fotografiert mit dem iPhone.

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