Der Corona-Beauftragte des ORF hatte sich schon sehr darauf gefreut, endlich wieder im Fußballstadion zu sitzen – und dann sogar bei einem EM-Spiel. Doch statt am 17. Juni in Amsterdam dem österreichischen Nationalteam gegen die Niederlande die Daumen zu drücken, brach sich Pius Strobl den linken Ellbogen.
"Es war eine unglückliche Verkettung" erzählt der 65-jährige ORF-Manager im "Heute"-Gespräch bedrückt. "Bei der Landung in Amsterdam dachte ich, ich hätte mein Handy im Flugzeug vergessen. Ich ging schnell zurück zum Flieger und rutschte aus. Der Boden war feucht gewischt und nirgendwo stand ein Warnschild", ärgert sich der Sicherheitsbeauftragte vom Küniglberg. "Ich habe mir beim Sturz den linken Ellbogen zertrümmert, ein ganz komplizierter Bruch".
Sein Handy hatte er gar nicht vergessen, er hatte es im Rucksack übersehen. Der Mitbegründer der Grünen musste gleich in die Uniklinik Amsterdam gebracht werden. "Mit einem provisorischen Gips ging’s noch am selben Abend zurück nach Wien, wo ich operiert wurde."
Strobl bedauert nicht nur, dass er durch den Sturz das Spiel verpasste – "das einzige der ganzen EM bisher". Er leidet vor allem unter "heftigen Schmerzen. Die Hand ist versteift und bei zwei Fingern ist der Nerv beleidigt. Es fühlt sich an, als wäre ein Ameisenhaufen drinnen." Durch die Verletzung fühlt sich der Ex-Mann von ORF-Moderatorin Eva Pölzl "richtig gehandicapt. Anziehen und Duschen sind schwierig."
Drei bis vier Monate wird es mindestens dauern, bis Strobl seinen linken Arm wieder normal benutzen kann. "Im Juli werde ich nochmal operiert. Danach muss ich für drei Wochen auf Reha gehen." Der 65-Jährige will trotz oder gerade wegen der Schmerzen weiter arbeiten und das im Büro. "Die Ablenkung vom Schmerz tut mir gut. Und hier bin ich besser versorgt." Außerdem hat er dank mehrerer Positionen genug zutun: Strobl im ORF nicht nur als Sicherheitsbeauftragter tätig, sondern auch als Facility-Manager, und Baukoordinator des „Medienstandortes“.