Österreich

ORF-Neubau wird immer unwahrscheinlicher

Heute Redaktion
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Nach wie vor strebt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz im Stiftungsrat "die breitestmögliche Mehrheit" für die Standortentscheidung an. Bis 13. September hat er noch Zeit, das Ruder für St. Marx herumzureißen. Doch derzeit sieht es nicht nach einer Mehrheit für einen Neubau aus, wie Wrabetz nach der Sitzung einräumte.

Nach wie vor strebt ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz im Stiftungsrat "die breitestmögliche Mehrheit" für die Standortentscheidung an. Bis 13. September hat er noch Zeit, das Ruder für St. Marx herumzureißen. Doch derzeit sieht es nicht nach einer Mehrheit für einen Neubau aus, wie Wrabetz nach der Sitzung einräumte.

Einstimmig wurde am Donnerstag der weitere Fahrplan in Sachen Standort vom Aufsichtsgremium verabschiedet. Dieser sieht vor, dass der ORF weiterhin an den Standorten Küniglberg und Argentinierstraße beheimatet ist, sollte Wrabetz im September keinen anderslautenden Antrag einbringen. Einen Antrag "wird es nur dann geben, wenn es eine Mehrheit gibt", so Wrabetz.

Auch ohne Umzug Änderungen angedacht

Aber selbst wenn es bei der Beibehaltung der beiden Standorte ORF-Zentrum und Funkhaus bliebe, "wird nicht alles so bleiben, wie es ist", so Wrabetz. "Die Fernsehwelt ändert sich so dramatisch, dass klar ist, dass man darauf reagieren muss" - etwa mit völlig neuen Workflows und neuen Raumkonzepten, ergänzte der Kaufmännische Direktor Richard Grasl. Um sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, holt die ORF-Geschäftsführung den Stiftungsrat ins Boot. Gemeinsam will man eine Strategie für einen ORF 2020 entwickeln, zu diesem Zweck findet im Oktober eine gemeinsame "Zukunfts- und Strategieklausur" statt.

Sollte man sich nicht doch noch für St. Marx oder eine konsolidierte Variante am Küniglberg entscheiden, fordert der Stiftungsrat den Generaldirektor laut Beschluss auf, bis zum 15. November einen "Masterplan" für die Generalsanierung des Küniglbergs "unter Beibehaltung und Weiterentwicklung der ORF-Standorte Küniglberg und Argentinierstraße". Dabei sollen sämtliche an beiden Standorten möglichen Synergien realisiert werden, hieß es.

Statische Sanierung des Küniglbergs beschlossen

Grünes Licht gab es am Donnerstag für Phase eins der notwendigen statischen Sanierung des Küniglbergs, die im ersten Schritt rund zehn Millionen Euro kosten wird. Sowohl Geschäftsführung als auch Stiftungsräte zeigten sich nach der Sitzung erleichtert, dass ein Ende der Debatte um das ORF-Zuhause nun endgültig in Sicht ist - "diese Diskussion hat zum Teil ein Niveau erreicht, die etwas glaubenskriegähnliches hat ", so Wrabetz.