Wirtschaft

ORF-Sanierung könnte über 300 Mio. Euro kosten

Der baufällige Rundfunkzentrum in Hietzing wird in Stand gesetzt und erweitert. Die Kosten könnten die jüngste Kalkulation aber weit übersteigen.

Heute Redaktion
Teilen

Die Sanierung geht in die nächste Phase. Der ORF-Stiftungsrat soll am Donnerstag weitere finanzielle Mittel für Bau- und Planungsleistungen genehmigen. Für das Hauptgebäude sollen 23,5 Mio. Euro neu genehmigt werden, dazu kommen 23,4 Mio. als Kostenrahmen für Generalplanerleistungen weiterer Objekte am Küniglberg sowie 5,7 Mio. als Rahmen der Projektsteuerung.

Trimediales Monster

Mit den Geldern sollen im Haupttrakt des ORF-Zentrums eine moderne Büroarchitektur ermöglicht werden, inklusive "Erdbebenertüchtigung". Die Generalplanerleistungen für die weiteren ORF-Gebäude am Küniglberg umfassen auch generelle Planungen für einen möglichen trimedialen Newsroom. Sollten alle Redaktionen einen gemeinsamen Newsrooms an einem gemeinsamen Standort bekommen, würde der ORF einen Architektenwettbewerb ausschreiben.

Die geplanten Schritte sind noch nicht als endgültige Entscheidung für einen gemeinsamen Standort am Küniglberg zu werten. Es handelt sich um Basis-Arbeiten und das Abklären verschiedener Optionen.

Baukosten von 300 Mio. plus

Die gesamten Baukosten für Sanierung und Ausbau des ORF-Zentrums betragen laut einer Studie des Architekten Manfred Wehdorn knapp 300 Millionen Euro. Experten zufolge könnte die Summe aber deutlich höher ausfallen. Die Kosten für den Brandschutz wurden nämlich in der Wehdorn-Studie offengelassen, sie könnten gleich mehrere zehn Millionen Euro ausmachen. Und die Kosten für die erforderliche Asbestsanierung sind möglicherweise zu optimistisch angesetzt. Dazu kommt die in verschiedenen Gutachten festgehaltene schlechte Bausubstanz.

Im ORF sieht man bei Bau und Kosten derzeit alles im Plan. Und laut der Machbarkeitsstudie von Wehdorn ist eine Zusammenlegung der Wiener ORF-Standorte auf dem Küniglberg in bestehender Widmung möglich und entspräche den Denkmalschutz- und Budgetvorgaben.

Die gewaltigen Ausgaben stehen vor dem Hintergrund eines zum Opfer fallen.