Wirtschaft

ORF-Chef schickt Österreichern neue GIS-Preise per Post

Eine Postsendung des ORF bringt diese Woche unschöne Nachrichten für alle GIS-Gebührenzahler. Ab sofort müssen sie jedes Monat mehr blechen.

Roman Palman
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Der neue ORF-Chef Roland Weißmann beginnt seine Amtsgeschäfte mit einer Gebührenerhöhung.
Der neue ORF-Chef Roland Weißmann beginnt seine Amtsgeschäfte mit einer Gebührenerhöhung.
Starpix / picturedesk.com; HEUTE – "Heute"-Montage

Man macht den Briefkasten auf und schon flattert einem eine persönlich adressierte "ORF Nachlese" entgegen, obwohl man das ORF-TV-Magazin gar nicht abonniert hat. So erging es dieser Tage zehntausenden Haushalten im ganzen Land.

Hintergrund: Der neue ORF-Chef Roland Weißmann will mit dieser "Spezial"-Ausgabe alle Gebührenzahler über die anstehende Erhöhung der GIS informieren und gleichzeitig die unbeliebte Abgabe ins rechte Licht rücken: "60 Cent pro Tag für 400 Stunden Programm", steht schon auf der Titelseite. Hinterlegt ist das Ganze mit einer Aufnahme aus einem Regieraum des Senders und den lachenden Gesichtern von TV-Promi Arabella Kiesbauer, Kulturredakteurin Teresa Vogl, ZIB-Jungstar Tobias Pötzelsberger und Sportmoderatorin Kristina Inhof.

23 Euro mehr im Jahr

Ab 1. Februar ist es nämlich nicht nur mit der Impfpflicht soweit, sondern auch die monatliche GIS-Gebühr steigt für alle Haushalte. Entschieden wurde das bereits im Oktober 2021, jetzt folgt der Vollzug.

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    ORF schickt neue GIS-Preise an alle Haushalte.
    ORF schickt neue GIS-Preise an alle Haushalte.
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    In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland müssen nun monatlich anstatt der bisherigen 26,33 Euro auf einmal 28,25 Euro berappt werden. Das sind um 1,92 Euro im Monat mehr als vorher, im Jahr macht die Differenz bereits 23,04 Euro – also beinahe eine 13. Gebührenzahlung – aus.

    Was der ORF davon bekommt

    Der Löwenanteil der GIS geht dabei an den ORF: 18,59 Euro der 28,25 Euro kommen als Programmentgelt direkt den Radio- und TV-Sendern zu Gute. Der Rest setzt sich aus Kunstförderung, Landesabgabe und – wie könnte es anders sein – Umsatzsteuer zusammen. 

    Wegen dieser Zusatzposten ist die GIS-Gebühr auch nicht in allen Bundesländern gleich hoch. Am günstigsten steigt man in Oberösterreich und Vorarlberg aus. Da dort keine Landesabgabe verrechnet wird, müssen die GIS-Gemeldeten auch nur 22,45 Euro im Monat zahlen.

    "Jetzt kommt es auf uns an"

    In einem persönlichen Brief an das Publikum positioniert Sender-Chef Weißmann den ORF als Fels in der Brandung "einer immer unübersichtlicher werdenden Welt", will "Zusammenhänge erklären, Überblick verschaffen und Momente des Nachdenkens ermöglichen".

    "Gerade jetzt brauchen wir eine unabhängige, starke Medienplattform, die maximal viele Menschen erreicht – nicht aus Gründen des Profits, sondern wegen der Weiterentwicklung Österreichs durch Information und Aufklärung", so der neue ORF-Generaldirektor: "Das sind wir unserem wunderschönen, einzigartigen Land schuldig. Jetzt kommt es auf uns an. Deshalb sind wir dankbar für Ihren Beitrag, der die Leistung des ORF ermöglicht."