Österreich

ORF-Star als Gefängnis-Physiklehrer

Heute Redaktion
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Die Woche begann gut in Österreichs schlimmster Klasse in der Wiener Justizanstalt Josefstadt. Denn der warmherzige Sonderschullehrer Wolfgang Riebniger (63) hatte eine coole Überraschung für die jugendlichen Einbrecher, Diebe und Räuber, die hinter Gittern den Schulabschluss schaffen sollen: TV-"Science Buster" Werner Gruber (43) kam als Physik-Lehrer in den Häfn.

Die Woche begann gut in Österreichs schlimmster Klasse in der Wiener Justizanstalt Josefstadt. Denn der warmherzige Sonderschullehrer Wolfgang Riebniger (63) hatte eine coole Überraschung für die jugendlichen Einbrecher, Diebe und Räuber, die hinter Gittern den Schulabschluss schaffen sollen: TV-"Science Buster" Werner Gruber (43) kam als Physik-Lehrer in den Häfn.

Gewöhnlich ist das Fach bei Schülern beliebt wie eine Wurzelbehandlung. Doch Gruber wird seinem Ruf als Bud Spencer der Volksbildung sofort gerecht. Erst ein Experiment: "Eine volle Flasche und eine halb leere – welche fällt schneller?" (gleich schnell). Heiße Diskussionen.

Und wie ein guter DJ nützt Gruber den Schwung, um in die "Physik des Papierfliegerbaus" einzutauchen. Er erklärt den Aufwind: "Halten Sie die Hand während der Fahrt flach aus dem Autofenster, dann drehen Sie das Handgelenk ein bisschen. Was passiert?" Er erzählt Schnurren: "Es gab Papierflieger als Waffen. Mit vergifteten Pfeilen vorn." Und er macht neugierig auf die Red-Bull-Papierflieger-WM. Weitenrekord? "69 Meter".

Zwischendurch falten die jungen Häftlinge – darunter auch ein Mädchen – ehrgeizig verschiedene Fliegermodelle, die alle am Gang vor den Zellen ausprobiert werden. Am Ende bedankt sich die Klasse bei "Science Buster" Gruber mit Applaus. Denn in seinem Physik-Unterricht kam sich keiner wie auf einer Polizeiwache vor: Man wird dauernd gefragt und weiß von nichts.

Wolfgang Höllrigl