Gehälter verwundern

ORFler kriegen fast 92.000€, einer sogar mehr als Boss

Kurz vor der neuen Pflicht-ORF-Gebühr für alle Haushalte in Österreich macht ein Gehalts-Report die Runde. Demnach casht man im ORF ordentlich ab.

Newsdesk Heute
ORFler kriegen fast 92.000€, einer sogar mehr als Boss
ORF-Generaldirektor Ronald Weißmann bekommt ein fürstliches Gehalt. Mindestens einer verdient im ORF allerdings mehr als er.
Helmut Graf/Tageszeitung Heute

Bereits Anfang des Jahres enthüllte "Heute" die Luxusgehälter im ORF. Damals verdiente ein "durchschnittlicher" ORF-Mitarbeiter im Monat 6.100 Euro brutto, 2.735 Vollzeitjobs waren im Sender vergeben. Wobei neue Mitarbeiter mutmaßlich weit weniger bekommen, die ORF-Fürstinnen und -Fürsten dafür ordentlich abcashen: Generaldirektor Roland Weißmann erhält rund 400.000 Euro Jahresgage, die Direktoren 300.000 Euro, die Landesdirektoren zwischen 180.000 und 200.000 Euro, Radio-Chefs rund 250.000 Euro. Unfassbare Summen? Weit gefehlt, denn kurz vor Ende des Jahres kursieren in den Medien neue Gehalts-Enthüllungen – mit deutlichen Steigerungen beim Gehalt!

Um das alles einzuordnen: Das Brutto-Durchschnittsgehalt (bei Betrachtung aller sehr niedrigen und sehr hohen Einkommen) eines Bürgers in Österreich beträgt im Jahr 2023 laut "Stepstone" 57.731 Euro im Jahr, das Brutto-Mediangehalt (50 Prozent verdienen mehr, 50 Prozent weniger) bei 50.633 Euro. Anders im ORF: Spitzenverdiener ist nach den "Leaks" ORF-Manager Pius Strobl, der mit kolportierten 450.000 Euro nicht nur fast das Neunfache des Brutto-Medianeinkommens, sondern auch mehr, als ORF-Boss Roland Weißmann verdient. Und Weißmann teilt sich den Platz mit rund 380.000 Euro zudem mit Ö3-Moderator Robert Kratky. Durchschnittlich verdient man im ORF rund 91.400 Euro im Jahr.

Sechsstellige Summen gibt es im Sender viele

Die ORF-Direktoren sollen bis zu 270.000 Euro verdienen, etwa ORF-III-Chef Peter Schöber soll rund 300.000 Euro abcashen. Bis zu 22.000 Euro sind für jeden der neun ORF-Landesdirektoren drin. Zudem wird vielen der ORF-Stars ein fürstliches Bonus-Geld durch Nebentätigkeiten zugeschrieben. Keine gute Werbung für den ORF, der ab Jahresbeginn 2024 seine neue TV-Gebühr als verpflichtende Haushaltsabgabe von allen österreichischen Haushalten einfordert. Die erste Frist für bisherige GIS-Verweigerer und alle ohne TV- und Radio-Gerät ist bereits verstrichen. Für bisherige GIS-Zahler wird es mit der neuen ORF-Gebühr ab Jänner 2024 billiger.

Aber: Auf bisherige GIS-Nichtzahler kommt nun aber eine große Zahlung auf einmal zu. Wer nämlich bis zum 30. November 2023 nicht reagiert uns bisher keine GIS gezahlt hat, muss die neue ORF-Gebühr für das Jahr 2024 gleich auf einmal zahlen. Wer sich dagegen "vorangemeldet" hat, hatte die Wahl zwischen einer jährlichen Zahlung, einer Zahlung alle sechs Monate oder einer zweimonatlichen Zahlung. Für alle Haushalte schlägt der ORF künftig bekanntlich mit zumindest 183,60 Euro an neuer Gebühr jährlich zu Buche. Grundlage ist ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs (VfGH), der die bisherige GIS wegen der "Streaming-Lücke" als unzureichend eingestuft hatte.

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Alle Haushalte müssen neue ORF-Gebühr zahlen

Die Folge: Ab 1. Jänner 2024 müssen alle Haushalte ohne Befreiung die neue ORF-Gebühr bezahlen, egal ob sie ein Fernsehgerät besitzen oder nicht. Ein Zusatzgeld fürs Landesbudget kommt in Tirol, Kärnten, Steiermark und dem Burgenland dazu, wodurch die Jahressumme bei bis zu 240 Euro liegt. In Tirol werden 220,32 Euro jährlich, im Burgenland 238,80, in Kärnten ebenfalls 238,80 und in der Steiermark 240 Euro fällig. Details dringen nun erstmals auch an die Öffentlichkeit, welche Strafen auf jene Bürger warten, die die Zahlung auch weiter verweigern.

Wie ORF-General Roland Weißmann aus dem Publikumsrat vom "Standard" zitiert wird, rechnet der TV-Boss mit "Einzelfällen", die die Gebühr bei der Umstellung Anfang 2024 nicht zahlen werden. Der Knaller: "Im ganz normalen Mahnverfahren", sei, wer die Vorschreibung nicht zahle, wird GIS-Rechtschefin Doris Vogelsinger zitiert. Selbst bei einer Mahnung sei noch Zeit, auf die Zahlungsaufforderung zu reagieren, heißt es im Bericht, Mahnverfahren würden dann "weit im Jahr 2024" beginnen. Doch was wartet dabei auf die Betroffenen? Erst einmal eine Zahlungsaufforderung für den Jahresbetrag, der innerhalb von 14 Tagen zu zahlen ist. Wird gemahnt, können laut Bericht gleich mal zehn Prozent des Betrags als Extra-Strafe aufgeschlagen werden, ein Inkassobüro schreitet ein.

2.180 Euro an Strafe plus Extra-Zahlung bei Weigerung

Weigert man sich weiter, geht es vor Gericht, wo dann bis zu 2.180 Euro an Strafe plus die Zahlung der Jahresgebühr warten. Es gilt aber weiter: Wer von der bisherigen GIS befreit war, soll das auch von der neuen ORF-Gebühr bleiben. Befreien lassen kann man sich auch weiterhin – unter gis.at/befreiungsrechner kann man sich berechnen, ob man der Haushaltsgebühr entgeht. Wer bereits bisher die GIS gezahlt hat, für den ändert sich nichts.

"Hat jemand bisher Radio und/oder Fernseher angemeldet, so übernimmt das ORF-Beitrags-Service (jetzt noch GIS) ab 1. Jänner 2024 automatisch die Personen und Adressdaten sowie die Zahlungsart und -weise in das neue System", so der ORF. "Handlungsbedarf" besteht allerdings bei bisherigen Nicht-Zahlern: "So muss ab jetzt pro Hauptwohnsitz-Adresse eine volljährige Person noch bei der GIS registriert werden, die für die Zahlung des ORF-Beitrags ab 1. Jänner 2024 verantwortlich ist."

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