Wien

Orgasmus-Defizit: Grüne Studenten verteilen Vibratoren

Die Grünen Studierenden sorgten am finalen Tag der ÖH-Wahl nochmal für ordentlich Trubel. Vor der Hauptuni wurden unter anderem Vibratoren verteilt.

Leo Stempfl
Die GRAS verteilten am Donnerstag vor der Wiener Hauptuni Vibratoren.
Die GRAS verteilten am Donnerstag vor der Wiener Hauptuni Vibratoren.
GRAS

Die GRAS, kurz für Grüne & Alternative Student_innen, nehmen bei der ÖH-Wahl 2023 Platz 1 in Angriff. Wie schon seit 2019 koalieren sie in der Bundesvertretung mit dem roten VSSTÖ und den FLÖ, zu übertreffen gibt es diese Woche ein Ergebnis von 21,7 Prozent. Damit auch die nächsten zwei Jahre wieder mitregiert werden kann, legte sich das Team um Spitzenkandidatin Sarah Rossmann im Wahlkampffinish ordentlich ins Zeug.

Vibratoren, "Muschi"-Bier, Cannabis

Den regelrechten Höhepunkt setzte es am letzten Tag der Stimmabgabe. Vor der Hauptuniversität reparierten die Studierenden am Donnerstag nicht nur die Fahrräder der potentiellen Wähler, sondern hatten auch allerhand Goodies am Start. Weg wie warme Semmeln gingen insbesondere die gratis Vibratoren, die dort verteilt wurden. Neu kostet das "Satisfyer"-Modell immerhin 34,99 Euro.

Doch das war noch nicht alles: Für Durstige gab es Bier der Marke "Muschicraft". Auch Antialkoholiker kamen auf ihre Kosten, konnten sich beim prall gefüllten Sackerl voller CBD-Cannabis bedienen. Ob das die 350.000 Wahlberechtigten überzeugen konnte, wird sich bei der Ergebnisverkündung Donnerstagabend zeigen. 

"Orgasm-Gap"

"Wir verteilen Vibratoren, um auf die sogenannte Orgasm-Gap zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen und ein sichtbares Zeichen für eine Aufklärung und Enttabuisierung der Sexualität von Frauen zu setzen. Masturbation ist in unserer Gesellschaft, vor allem wenn es um Frauen geht, noch stark stigmatisiert. Wir wollten mit unserer Aktion dieses Tabu aufbrechen und Studierenden damit zu einem offenerem Umgang zum Thema Sexualität und Selbstbefriedigung verhelfen", erklärt Spitzenkandidatin gegenüber der "Heute". Innerhalb einer Stunde seien alle bereits vergriffen gewesen.

Das Geld dafür kommt von der Mutterpartei, 70.000 Euro waren Wahlkampfbudget. Einige Male bekamen die GRAS zudem Unterstützung von Spitzenpolitikern: Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Justizministerin Alma Zadić und sogar Vizekanzler Werner Kogler statteten den Infoständen vor den Universitäten Besuche ab.