Szene

Orlando Bloom: "Macho zu spielen war fantastisch"

Heute Redaktion
Teilen

Vom filigranen Elben zum versifften Macho-Cop: Ab 9. Mai zeigt Orlando Bloom, bekannt als Legolas aus der "Herr der Ringe"-Trilogie, eine neue Seite seiner Schauspielkunst. In "Zulu" tritt er nicht nur mit Bart und Schnapsfahne auf, sondern spielt auch einen Draufgänger und Frauenhelden... und erklärt im Interview, dass er auf den Geschmack gekommen ist.

Vom filigranen Elben zum versifften Macho-Cop: Ab 9. Mai zeigt tritt er nicht nur mit Bart und Schnapsfahne auf, sondern spielt auch einen Draufgänger und Frauenhelden... und erklärt im Interview, dass er auf den Geschmack gekommen ist.

In "Zulu" spielen Sie Ihre bisher düsterste Rolle. Ist der Film ein Wendepunkt in Ihrer Karriere?

Orlando Bloom: Ich würde mich freuen, wenn es so kommt. Einen echten Macho zu spielen war fantastisch. Das Leben als Polizist in Südafrika ist brutal: Meine Figur Brian Epkeen trinkt, nimmt Drogen und tut alles, was es kostet, um die tägliche Gewalt zu überstehen. Mir hat es großen Spaß gemacht, diese andere Seite des Lebens zu entdecken. Ich will mehr dieser skrupellosen, körperbetonten Rollen.

Sie gelten eher als Frauenschwarm denn als Macho. Was stört Sie daran?

Nichts, ich laufe vor nichts weg. Aber ich will mich als Schauspieler erweitern, Neues probieren. Ich will besser werden - dafür muss ich mich strecken.

"Zulu" ist auch Ihr politischster Film, es geht um die Gewalt, die die Apartheid in Südafrika hinterlassen hat. Werden weitere politische Rollen folgen?

Orlando Bloom: Ich war gerade erst in Syrien und Jordanien, gemeinsam mit Unicef. Da wurde ich gefragt, ob ich nicht einen Film über die Situation dort machen könnte. Ich habe Familien gesehen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden und jetzt in Zelten in der Wüste leben - das ist verrückt. Aber es gibt so viele menschliche Katastrophen, die eine Stimme brauchen. Wenn es um Filme geht, muss man schauen, wie man gleichzeitig unterhält und eine Botschaft übermittelt. "Zulu" schafft beides.

Vor Kurzem gaben Sie in "Romeo und Julia" ihre Bühnenpremiere am Broadway, als nächstes sind Sie in "Digging for fire" von Improvisationsmeister Joe Swanberg zu sehen: Suchen Sie das unmittelbare Schauspiel?

Orlando Bloom: Absolut! "Digging for fire" ist verrückt, ein komplett improvisierter Film. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da einlasse. Aber es war toll, ans Set zu kommen und nicht zu wissen, was ich an dem Tag spielen würde. Das sind genau die Herausforderungen, die ich im Moment suche: Ich will mich fühlen, als ob ich von einem Abhang stürze.

APA