Politik

Ortner tritt nach Neonazi-Vorwürfen zurück

Der Fraktionsobmann der Freiheitlichen im Linzer Gemeinderat Sebastian Ortner tritt nach der Veröffentlichung eines Wehrsportvideos zurück.

Heute Redaktion
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Der Fraktionsobmann der Freiheitlichen im Linzer Gemeinderat Sebastian Ortner tritt nach der zurück.

"Ich lege mit sofortiger Wirkung mein Amt als Fraktionsobmann und Gemeinderat der Stadt Linz sowie alle Parteifunktionen und die FPÖ-Mitgliedschaft nieder", teilte er in einer knappen Presseaussendung Donnerstagnachmittag mit.

"Jugendliches Fehlverhalten"

Ortner war seit Dienstag erneut mit dem Vorwurf der nationalsozialistischen Widerbetätigung konfrontiert, weil er auf einem vermutlich aus dem Jahr 1988 stammenden Wehrsport-Video der "Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition" (VAPO) gemeinsam mit dem verurteilten Neonazi Gottfried Küssel zu sehen sein soll. Die Aufnahmen erklärte er zunächst als "jugendliches Fehlverhalten". Er habe sich von dieser Vergangenheit längst distanziert.

Danach tauchten allerdings Hinweise auf, dass er auch nach seinem angeblichen Austritt aus der VAPO noch jahrelang Kontakte zu rechtsextremen Kreisen gehabt habe. Der "Kurier" berichtete über Beweise dafür, dass Ortner am 5. August 2006 an einem Fest der rechtsextremen NPD in Dresden teilgenommen habe. Belegt sei auch, dass es dort zwischen ihm und dem NPD-Fraktionsvorsitzenden Holger Apfel zu innigen Umarmungen gekommen sei.

Teilnahme an Neonazi-Demo

Damit konfrontiert bestätigte Ortner die Teilnahme: "Ich bin eingeladen worden und wollte mir einfach ein Bild von der Veranstaltung machen." Dem folgte aber die Presseaussendung über den Rücktritt am Donnerstagnachmittag. Ortner bezeichnete diesen Schritt als "persönliche Konsequenz" aus der Auseinandersetzung im Hinblick auf seine Person und die FPÖ. Er geschehe freiwillig und ginge von ihm aus.