Wirtschaft

Österreich gegen Billionen-Anleihen-Programm

Heute Redaktion
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Der Beschluss der Europäischen Zentralbank hat sicherlich viele beeindruckt aufgrund des unerwartet großen Volumens von 1,14 Billionen Euro. Die Österreicher sind weniger angetan. Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, hat die Entscheidung in Frankfurt nicht mitgetragen.

Während viele Proponenten EZB-Präsident Mario Draghi Applaus spenden, bleibt Österreichs oberster Notenbanker Nowotny zurückhaltend. Seiner Ansicht nach kommt die Entscheidung zu früh, erklärte er Freitagfrüh gegenüber Ö1. Er hat der Maßnahme daher nicht zugestimmt.

"Letztes Pulver verschossen"

Mit dem 1.140 Milliarden Euro schwere Anleihenkaufprogramm habe die Europäische Zentralbank kaum mehr Spielraum für geldpolitische Maßnahmen. "Wir haben jetzt mehr oder weniger unser letztes Pulver verschossen", so Nowotny davor am Donnerstagabend in der "ZiB2". Er persönlich hätte mit dem Start dieses Programmes lieber noch etwas zugewartet.

Für die OeNB bedeutet der Beschluss, dass sie gemäß Kapitalschlüssel pro Monat 3 Mrd. Euro Anleihen kaufen wird. Vermutlich werden es österreichische Staatspapiere sein. Für die Steuerzahler gibt es keinen unmittelbaren Effekt. Volkswirtschaftlich könnte die Wirkung laut Nowotny sein, dass es zu einer weiteren Abwertung des Euro kommt. Das sei aber an sich keine ungünstige Entwicklung. Die Exporte würden besser und die Arbeitsplatzsicherheit auch besser werden.