Wirtschaft

Österreich holte bei Wettbewerbsfähigkeit wieder auf

Heute Redaktion
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Österreich hat in punkto Wettbewerbsfähigkeit wieder aufgeholt. Nach etlichen Jahren nachlassender Konkurrenzfähigkeit der heimischen Volkswirtschaft konnte sich die Alpenrepublik im Ranking des Lausanner Instituts für Management-Entwicklung (IMD) wieder um einen Platz auf Rang 22 verbessern. Die beste Platzierung erzielte Österreich im Jahr 2007 mit Platz 11, ab dann ging es bergab.

Vor allem im Teilbereich Volkswirtschaft konnte sich Österreich im jüngsten "World Competitiveness Report 2014" gegenüber dem Vorjahr deutlich von Platz 22 auf Platz 17 verbessern, während sich die Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Regierung nur um einen Platz von 37 auf 36 verbesserte. Besonders schlecht bewertet wird die heimische Budgetpolitik.

Hier landet Österreich nur auf Platz 58 unter den 60 untersuchten Ländern. Am besten bewertet wird die Produktivität und Effizienz der Betriebe. Hier landet Österreich auf Platz 9. Die Beurteilung der Geschäftswelt im allgemeinen verbesserte sich vom 22. auf 20. Platz, jene der Infrastruktur vom 17. auf den 16. Platz.

60 Länder unter der Lupe

Im Ranking des IMD werden 60 Länder nach 338 Kriterien untersucht. Zwei Drittel der Daten beruhen auf nationalen und internationalen Statistiken, der Rest auf Befragungen. Die USA konnten ihre Spitzenposition als wettbewerbsstärkstes Land verteidigen. Auf Platz 2 landete erneut die Schweiz. Auf Platz 3 verbessern konnte sich Singapur, das Hongkong (4) und Schweden (5) überholte.

Deutschland stieß vom 9. auf den 6. Platz vor, während Norwegen vom 6. auf den 10. Platz abrutschte. Am unteren Ende der Rangliste liegen Venezuela, Kroatien und Argentinien. Frankreich liegt auf Platz 27, Italien nur auf Platz 46.

Österreich punktet mit "politischer Stabilität"

Besonders punkten konnte Österreich bei den IMD-Experten in den Bereichen Infrastruktur, Fachkräfte sowie politische Stabilität und Vorhersehbarkeit. Weiters wird Österreich ein hohes Bildungsniveau, ein effektives Rechtsumfeld und gute Arbeitsbedingungen zugeschrieben.

Keinen Wettbewerbsvorteil bietet nach Ansicht der Experten die österreichische Steuergesetzgebung, nur sehr wenige Experten sehen in der Kompetenz der Regierung oder der Qualität der Corporate Governance einen wichtigen Faktor für die heimische Wettbewerbsfähigkeit. Auch das Geschäftsumfeld oder der Zugang zu Finanzierungen wird als wenig attraktiv angesehen.

Verschlechterungen durch Steuerbelastung

Die größten Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr gab es unter anderem bei den Direktinvestitionszuflüssen, Patenten, der Zahlungsbilanz, dem Staatsdefizit und der Aktienmarktkapitalisation. Auch was Inflation, Fachkräfte, Einwanderungsgesetze, technologische Entwicklung, Spitzenmanager oder Gleichstellung betrifft, wurden Verbesserungen ausgemacht.

Die größten Verschlechterungen der Wettbewerbsfähigkeit bewirkten die Wechselkursstabilität, das geringe Wirtschaftswachstum, die reale Steuerbelastung, die öffentlichen Finanzen, die Alterung der Bevölkerung, Regierungsentscheidungen und die Finanzierung der Pensionen. Auch die allgemeine Geschäftstätigkeit oder Gründung von Firmen und Transparenz hat sich in Österreich demnach gegenüber dem Vorjahr verschlechtert.

Die größten Herausforderungen für 2014 sehen die IMD-Experten im frühen Pensionsantrittsalter, dem relativen Wettbewerbsnachteil gegenüber den USA wegen der Energiekosten, der Verwaltungsreform oder Engpässen bei der höheren Schulbildung.