Politik

Österreich im All: So klein und schon ein Satellit

Heute Redaktion
Teilen
Satellit "Pegasus"
Satellit "Pegasus"
Bild: Sabine Hertel

Er ist nur so groß wie eine Schuhschachtel und bald "unser" dritter Satellit im All. Weltraumminister Jörg Leichtfried gab nun grünes Licht für "Pegasus".

Österreich schießt einen neuen Satelliten ins All. Für den Start von "Pegasus" gab Weltraumminister Jörg Leichtfried (SP) am Dienstag grünes Licht. Im Juni wird der Satellit der Fachhochschule Wiener Neustadt vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan in Indien starten. Seine Aufgabe ist es, die Zusammensetzung der Erdatmosphäre zu untersuchen.

Ebenfalls an Bord befindet sich ein von der FH Wiener Neustadt (Projektleitung Carsten Scharlemann) entwickelter elektrischer „Plasmaantrieb", der erstmals im All getestet wird. "Pegasus" ist etwa so groß wie ein Schuhkarton. Nach den zwei Forschungssatelliten der Uni Wien und der TU Graz ist "Pegasus" das dritte österreichische Objekt im Weltraum.

Bessere Wetter-Vorhersagen

"Weltraum-Technologie nützt jedem Österreicher und jeder Österreicherin", so Leichtfried. Der neue Satellit misst etwa die Dichte und Temperatur von Gasen in den höchsten Teilen der Erdatmosphäre. "Das hilft uns dabei, das Wetter besser vorherzusagen", so Leichtfried.

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ist seit 2014 auch offiziell Weltraumministerium. Es investiert jährlich etwa 70 Millionen Euro in Weltraumforschung. Dabei werden unter anderem Erdbeobachtung, Kommunikationsnetze im All, neue Technologien wie Flugelektronik, wissenschaftliche Instrumente und Exploration sowie Trägersysteme und Navigation für Satelliten gefördert. Auch die Entwicklung des Plasmaantriebs des Satelliten "Pegasus" hat das Ministerium in der Anfangsphase gefördert.



Carsten Scharlemann, Projektleiter und Leiter des Weltraumtechnik-Instituts der FH Wiener Neustadt: "An Bord von Pegasus befindet sich ein neuartiger Plasmaantrieb, der von der FH Wiener Neustadt entwickelt wurde und nun erstmals im Weltraum getestet wird. Bei der Entwicklung des Antriebs haben Studentinnen und Studenten der FH Wiener Neustadt auf Erfahrungen zurückgegriffen, die im Rahmen des vom Weltraumministerium geförderten Raumfahrtprogramms ASAP unterstützt wurden."



Noch zwei Satelliten

Bereits seit 2013 befinden sich die Satelliten TUGSAT-1 der Technischen Universität Graz und UniBRITE der Universität Wien im Orbit. Beide zeichnen Helligkeitsschwankungen von Sternen auf. TUGSAT-1 und UniBRITE haben jeweils bereits mehr als 500.000 wissenschaftliche Datensätze aufgenommen.



Seit Dezember 2011 hat Österreich ein Weltraumgesetz. Es bietet den rechtlichen Rahmen für das Ministerium, österreichische Weltraumaktivitäten vorab zu prüfen und zu genehmigen. So ist garantiert, dass die Missionen sicher und zuverlässig durchgeführt werden. (uha)