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Österreich ist im Rennen um den Oscar

"Ein deutsches Leben", die Doku über die Sekretärin des NS-Propagandaministers Goebbels ist im Oscar-Rennen.

Heute Redaktion
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Brunhilde Pomsel war 104 als Christian Krönes, Olaf S. Müller, Roland Schrotthofer und Florian Weigensamer sie 2013 interviewten. Von 1942 bis 1945 arbeitete sie als Sekretärin - bei Propagandaminister Joseph Goebbels. Aus ihren Erinnerungen wurde die hochgelobte Dokumentation "Ein deutsches Leben". Trotz des historischen Hintergrundes hat der Film eine erschreckende Aktualität. Flüchtlingsströme und internationaler Terror stellen derzeit gesellschaftliche Werte auf den Prüfstand.

Dass der Film außergewöhnlich gut ist, fand auch die Amerikanische Film Akademie (AMPAS). Sie gab der österreichischen Produktion grünes Licht für die Oscars. Nach der Weltpremiere bei Visions du Réel in Nyon im Frühjahr 2016 wurde "Ein Deutsches Leben" (A German Life) zwischenzeitlich zu über 30 Festivals eingeladen, von der Europäischen Film Akademie zu den besten Dokumentarfilmen 2016 gewählt und erfuhr einzigartige Beachtung in rund 1300 internationalen Medien.

Ai Weiwei als Konkurrent

Im März 2018 muss sich "Ein deutsches Leben" gegen 169 andere Filme durchsetzen. Die Konkurrenz kann sich sehen lassen. Ai Weiwei, mit seiner Doku "Human Flow" schon bei den Filmfestspielen von Venedig gute Chancen hatte, ist ebenfalls unter den Nominierten. Von den 170 Einreichungen zu den Academy Awards werden 15 Produktionen für die Shortlist ausgewählt, von denen schließlich fünf in die Endrunde kommen. Die 90. Oscar-Verleihung findet am 4. März 2018 in Los Angeles statt, die Nominierungen dafür werden am 23. Jänner bekanntgegeben.

Bitter: Im Jänner 2017 starb Brunhilde Pomsel mit 106 Jahren. Falls ihr "deutsches Leben" ausgezeichnet wird, wird sie es nicht mehr mitbekommen.

(lam)

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