Wirtschaft

Österreich-Rating trotz Hypo-Schulden bestätigt

Heute Redaktion
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Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat am Freitag Abend das Bonitätsrating der Republik Österreich von "AA+/A-1+" mit stabilem Ausblick bestätigt. Die Bonitätsnoten bleiben gleich, obwohl wegen der Abwicklung der Hypo und der Einrechnung staatsnaher Unternehmen in die Bundesschulden der Schuldenberg Österreichs heuer signifikant anwächst.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat am Freitag Abend das Bonitätsrating der Republik Österreich von "AA+/A-1+" mit stabilem Ausblick bestätigt. Die Bonitätsnoten bleiben gleich, obwohl wegen der Abwicklung der Hypo und der Einrechnung staatsnaher Unternehmen in die Bundesschulden der Schuldenberg Österreichs heuer signifikant anwächst.

Österreich hatte im Jänner 2012 das Rating "AAA" (Triple A) bei S&P verloren - eine Rückkehr zum Top-Rating wäre erst denkbar, wenn Österreich seine Verschuldung stärker zurückführt. Eine weitere Rückstufung könnte blühen, wenn die Russland/Ukraine-Krise Österreich stärker zusetzt und die in der Region exponierten Großbanken in Mitleidenschaft zieht. Das befürchtet die Ratingagentur gegenwärtig aber nicht.

Schulden über 80% des BIP

Die hohe öffentliche Verschuldung werde erst 2015 langsam zu sinken beginnen, so die Erläuterung. Die Einrechnung staatsnaher Unternehmen in das Bundesbudget ab dem heurigen Herbst und die Hypo-Alpe-Adria-Abwicklung lassen die von 70,3 Prozent im Jahr 2013 heuer auf über 80 Prozent anwachsen. Allerdings geht S&P davon aus, dass die Regierung weitere Maßnahmen setzen werde, um bis 2017 ein ausgeglichenes Budget zu erreichen.

Nicht zuletzt, weil Österreich schon 2015 - ein Jahr früher als von der EU verlangt - sein neues Bankenabwicklungsgesetz in Kraft setzt, geht auch S&P davon aus, dass der Bund in Zukunft bei Bankenkrisen weniger zum Handkuss kommen wird.

Problem CEE

Wie in früheren Analysen hebt die Ratingagentur den großen Marktanteil der österreichischen Finanzwirtschaft in Zentral- und Osteuropa hervor - das habe ihnen in der Vergangenheit hohe Erträge beschert, aber auch ein erhöhtes Risiko. Die Kapitalpolster der wichtigsten Banken seien immer noch nicht ausreichend dick, um Wirtschaftsschocks außerhalb Österreichs entsprechend abzufedern. Es werde aber erwartet, dass sie ihre Kapitalpolster weiter auffüllen.

Mit einem BIP pro Kopf von 37.800 Euro zähle Österreich zu den reichsten Ländern, und die Wirtschaft des Landes sei sehr wettbewerbsfähig, so die S&P-Analyse. Wegen der erhöhten Unsicherheiten durch die Russland-Sanktionen hat die Agentur ihre BIP-Prognose für heuer von 1,7 auf 0,8 Prozent zurückgenommen.

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